"Sie verbreiten Unsinn"
CDU, SPD und Grüne reagieren empört auf FDP-Antrag, die Entwicklung des Katharinen-Hospitals im Rat zu erörtern.
Willich. Das kam im Sozialausschuss überhaupt nicht gut an: Die FDP hatte beantragt, die zukünftige Entwicklung des Willicher Krankenhauses im Stadtrat oder im Fachausschuss zu behandeln. Paul Schrömbges (CDU) reagierte heftig auf diesen Antrag: "Das Krankenhaus soll zum Rapport in den Ausschuss - das ist beispiellos in der Geschichte der Stadt." Er hält von diesem "Vorsingen-Lassen" überhaupt nichts: "Wenn wir das anfangen, haben wir den größten Streit in der Stadt und erreichen genau das Gegenteil." Der Antrag sei anmaßend. Was Schrömbges besonders aufregt: "Sie reden dem Krankenhaus eine Krise an den Hals, verbreiten öffentlich Unsinn." Und weiter. "Was mich am meisten ärgert, ist, dass Sie das auch noch mit einer moralischen Pose verbinden." Seine Forderung: "Korrigieren Sie sich öffentlich."
August Gathmann (SPD) bezeichnete die Ausführung von Schrömbges als "optimal". Nach dreiwöchigem Aufenthalt im Katharinen-Hospital könne er sich das Urteil erlauben, dass in dem Willicher Krankenhaus hochqualifiziert gearbeitet werde. Und an die FDP gerichtet: "Es ist schon primitiv, wie Sie für Aufregung sorgen."
Thomas Brandt (FDP) verteidigte sich: Nicht er, sondern Franz-Josef Stapel und Rolf Kirsebauer hätten das Schreiben verfasst. Es gehe seiner Partei darum, den Nutzen des Zusammenschlusses der Krankenhäuser nach außen zu verkaufen. Oftmals erfolgten sie, weil es den einzelnen Kliniken nicht gut gehe. "Das Katharinenhospital hat nie rote Zahlen geschrieben, sondern statt dessen eine stattliche Rücklage in den Zusammenschluss eingebracht", so Schrömbges.
Erika Klopmeier (SPD) sprach von einem "Sommertheater". "Hier wird Sand ins Getriebe gestreut", beklagte Angelika Dujardin (Die Grünen).