Von Vorwürfen überrascht
Schulleiterin Astrid Kampmann weist Kritik an zu vielen Freistunden in der Oberstufe zurück.
Anrath. "Überrascht" und "befremdet" hat Astrid Kampmann, Schulleiterin des Lise-Meitner-Gymnasiums, auf den WZ-Bericht über Aufregung in ihrer Oberstufe reagiert. Wie berichtet, hatte sich diese an einer Vielzahl von Freistunden im neuen Stundenplan sowie der Streichung der beiden Oberstufen-Pausenräume entzündet.
"Ich habe keine derartigen Rückmeldungen bekommen", erklärt Kampmann im Gespräch mit der WZ - und das, obwohl sie engen Kontakt zu den Schülern halte: "Meine Tür steht immer offen."
In der Sache müsse man einiges klarstellen, sagen sie und Oberstufen-Koordinator Manfred Clauss. So sei die Zahl der Springstunden keineswegs übermäßig hoch: "Die durchschnittliche Zahl liegt bei 3,1 Stunden pro Schüler. Das ist absolut im Rahmen", hebt Kampmann hervor.
Und nicht 13, wie behauptet, sondern nur acht von 82 Schülern der Stufe13 hätten sieben bis acht Freistunden in der Woche. Sieben Schüler kommen auf sechs, vier Schüler auf fünf und zwölf Schüler auf vier Freistunden.
Die teils hohen Zahlen lägen auch an den Schülern selbst, betont Clauss: "Da werden Kurse gewählt, die nicht gewählt werden müssten. In einem Fall nimmt ein Schüler acht Springstunden in Kauf, obwohl wir ihm davon abgeraten haben." Das sei "bedauerlich". Und die eine Schülerin der Stufe12, die sogar auf neun Freistunden kommt, sei erst jetzt bereit, an ihrer Kursauswahl etwas zu ändern.
Mit der Einführung der 90-Minuten-Stunden habe dies alles nichts zu tun, betont Kampmann. Die Oberstufe habe ohnehin viele Doppelstunden: "Das sind 22 von 31." Und in der Sekundarstufe I habe es ganz viele positive Rückmeldungen auf die 90-Minuten-Regelung gegeben. Auch sei der Stundenplan entzerrt worden.
Der Wegfall der beiden Aufenthaltsräume sei bedauerlich, sagen Kampmann und Clauss - doch ihnen seien die Hände gebunden. Denn erst in den Sommerferien sei klar geworden, dass der als Schulkantine vorgesehene Raum im Anbau der Leineweberhalle aus hygienischen Gründen nicht in Frage kommt. "Unverständlich, denn vorher hatte es dort schon eine Ortsbesichtigung gegeben", so Clauss.
Nachdem diese Mitteilung von der Stadt gekommen sei, habe man schnell Ersatz finden müssen, da die Mittagsverpflegung für die Sekundarstufe 1 jetzt vorgeschrieben ist. Und in der ganzen Schule, so Clauss, seien dafür nur die beiden Oberstufenräume geeignet.
"Ich hoffe aber, dass im Schulausschuss am 23. September eine andere Möglichkeit gefunden wird", erklärt Kampmann dazu. Den Schülersprecher habe sie über die Situation bereits vor einer Woche informiert und ein Treffen vereinbart. Lernen könnten die Schüler auch ohne Aufenthaltsraum: "Die Bibliothek ist bis 16 Uhr geöffnet und bietet hervorragende Arbeitsbedingungen."