Ist es eine Phosphorbombe?

Alle Löcher sind gebohrt, jetzt muss die Auswertung zeigen, ob in Vorst tatsächlich ein Blindgänger liegt.

Vorst. Die Löcher sind gebohrt, die Sonden haben gemessen — eine Entscheidung steht aus. Immer noch erklärt niemand, ob bei der Suche nach dem vermuteten Blindgänger in Vorst jetzt ein Bagger anrückt, der einen Gegenstand freilegt, bei dem es sich um eine Bombe handelt — oder ob die Suche beendet ist.

Möglicherweise handelt es sich bei dem Blindgänger — wenn er denn tatsächlich dort liegt — nicht um eine Sprengbombe, wie sie etwa beim Angriff auf Krefeld zu tausenden zum Einsatz kam. Es könnte sich auch um eine Phosphorbombe handeln.

Nur noch die älteren Vorster (über 85 Jahre) kennen die angebliche Geschichte, die sich um die mögliche Bombe rankt: Das Geschoss, einen halben Meter lang und 15 Zentimeter im Durchmesser, soll 1944 dort zunächst als Blindgänger gelegen haben. Später sollen Soldaten sie in einen Bombentrichter geworfen und mit Sand und Erde bedeckt haben. So oder ähnlich ist wohl die Geschichte, die an die Bezirksregierung als Zeitzeugenbericht gemeldet wurde. Von dort wurde dann der Räumdienst in Marsch gesetzt.

Gibt es am Freitag eine Entscheidung über das weitere Vorgehen? „Die Protokolle liegen noch nicht vor“, erklärte Volker Klagges, Sprecher der Bezirksregierung. Die Bohrungen sollen Freitagmittag abgeschlossen sein, anschließend gehen die Daten zur Auswertung nach Düsseldorf. Anfang nächster Woche soll das Ergebnis vorliegen.

Nach aktuellem Stand müsse für das Wochenende nicht mit der Freilegung einer Bombe gerechnet werden. Am Montag können die Schüler auch erst einmal regulär zur Schule gehen. Das Gleiche gilt für die Kindergärten.

Die mit den Bohrungen beauftragte Firma kam Donnerstag nur langsam voran: Ein Kellerbohrgerät musste eingesetzt werden, da eine Bohrlafette mit vier Metern Höhe in einer Garage nicht aufgestellt werden kann. Zwischenzeitlich waren die Experten der Räumfirma außerdem zu einem anderen Einsatzort gefahren. Die seien derzeit sehr beschäftigt, hieß es.