MFM steht dabei je nach Zielgruppe für "Mädchen - Frauen - Meine Tage" oder "Männer für Männer", erläutert MFM-Koordinatorin Elena Werner. Ziel ist es, Sachverhalte aus der Sexualkunde nicht wie im Bio-Unterricht zu lehren, sondern anschaulich und altersgerecht vor der Pubertät: "Wir vermitteln einen emotionalen Zugang und die Wertschätzung der Vorgänge im eigenen Körper", erklärt Werner - denn: "Nur was ich schätze, kann ich schützen" laute das Prinzip.

In den Workshops spielen oder basteln die Mädchen zum Beispiel Hormonfiguren ("Östrogenfreundinnen"), oder die Jungen spielen im Stationenspiel eine Samenzelle vom Heranreifen zur Befruchtung. Außerdem vermitteln die Workshopleiter Verständnis für die Vorgänge im Körper des jeweils anderen Geschlechtes, und beide "lernen, dass Fruchtbarkeit ein Luxus im Körper ist: Er funktioniert nur bei einem gesunden Körper", so Werner.

Der MFM-Workshop wurde entwickelt, weil die meisten Sexualkundeprojekte erst nach Einsetzen der Pubertät beginnen - dann liegt der Schwerpunkt auf dem Thema "Verhütung", und Fruchtbarkeit wird als bedrohlich empfunden. Die Workshops sollen Mädchen und Jungen positiv auf die Pubertät vorbereiten.

Der Kinderschutzbund hat das Projekt beim Kinderfest vorgestellt. "Ich war positiv überrascht über die Akzeptanz, die es gefunden hat", erzählt die stellvertretende Vorsitzende Hannelore Lönnendung.

Es sei ein Präventionsprojekt, das in das Gesamtangebot des Kinderschutzbundes passe, ergänzt dessen Geschäftsführerin Anke Sonnenschein. Sie ist sich darüber im Klaren, dass die Kinder sich nicht selbst anmelden werden, sondern dass sie nur über die Eltern erreicht werden können. Deswegen wird der Verein im Oktober einen Elternabend zur Vorstellung der Workshops veranstalten.

Der Termin: 7. Oktober, 19.30 Uhr, Begegnungsstätte Schiefbahn, Hochstraße 67.