St. Tönis: Für Lärmschutz ohne Lücken

Am Südring soll eine vier Meter hohe Wand die Anwohner schützen. Offene Fragen gibt’s zu Gestaltung, Pflege und Kosten.

St. Tönis. "Wir wollen dort keine Zahnlückenbebauung." Vorsitzender Hans-Joachim Kremser (SPD) gab die Meinung des kompletten Planungsausschusses wieder: Die Eigentümer am St.Töniser Südring zwischen Viersener Straße und Corneliusstraße sollen sich erst einmal über die Art der gewünschten Lärmschutzwand und den Realisierungszeitraum einigen, ehe die neuen Bebauungsplanentwürfe "Stockweg/Umgehungsstraße" und "Bogenstraße" ins weitere Verfahren gegeben werden.

Der Ausschuss hatte die Befürchtung, dass es zu einem schrittweisen Bau und zu einer unterschiedlichen Gestaltung der Lärmschutzwand kommt. Die hatten Anwohner der Kastanienallee, deren Grundstücke an den Südring grenzen, schon 1995 beantragt. Um einen möglichst hohen Effekt zu erzielen, sollte die Wand laut Verwaltung vier Meter hoch sein und auf den privaten Grundstücken in Eigenregie und auf Kosten der Eigentümer errichtet werden. Außerdem ist zur Bepflanzung zwischen Grundstücksgrenze und äußerer Wand ein Streifen von 75 Zentimetern vorgesehen. Auch die Pflege dieses Streifens sollen die Eigentümer übernehmen.

Stadtplaner Kurt Viethen meinte eingangs zwar, dass "wir strikt auf ein einheitliches System achten werden, dies könnten Steine oder Pflanzringe sein". Er konnte aber nicht ausschließen, dass Eigentümer andere Ansichten hatten: "Vor allem im westlichen Bereich bestehen unterschiedliche Auffassungen, was Form und Materialien angeht." Hingegen sei dies im östlichen Bereich in Richtung Krefelder Straße kein Problem.

Ein Schallschutzgutachten hatte ergeben, dass eine Wand viel effektiver als der teilweise vorhandene, nur drei Meter hohe Lärmschutzwall sei. Unterschiedliche Meinungen hatten die Verwaltungsmitarbeiter über die Pflege des 75 Zentimeter breiten Pflanzstreifens. Kurt Viethen vertrat den Standpunkt, dass der Bauhof dies übernehmen könne: "Wir werden hier Bürgernähe zeigen, alles andere wäre ein Schildbürgerstreich." Es kamen dazu aber Einwände des Planungsamtsmitarbeiters Reiner Linden und von Christiane Tille-Gander (CDU), wonach dieser Streifen auf jeden Fall von den Eigentümern bepflanzt werden sollte: "Als zusätzlichen Schutz und zum besseren Aussehen der kahlen Wand."

"Ständig hat der Verkehr auf dem Südring zugenommen. Dies haben die Anlieger überhaupt nicht zu vertreten. Warum beteiligt sich die für die L 379 zuständige Landesbehörde nicht an den Kosten dieser Schutzwand?", fragte Hans Josef Manten (FDP). Darauf der Kommentar von Viethen: "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass der Landesbetrieb auch nur einen Cent dafür geben wird."