Willich. Der Lehrer kommt in die Klasse und nennt als heutiges Thema "The Beatles". Lautes Raunen geht durch die Reihen. Niemand hat Lust über die alte Band etwas zu lernen. Mit diesem kleinen Film beginnt die Beatles-Revue mit dem Titel "Ringo rettet Pepperland" der Robert-Schumann-Gesamtschule.
Dann startet das eigentliche Stück, in dem ein Schüler zum Helden gemacht wird. Richard trifft einen Mann namens "Sergeant Pepper", der ihn als "Ringo" erkennt und will, dass er das "Pepperland" von dem bösen Walross befreit und die gefangene Lucy rettet.
Mit "Lucy in the sky with diamonds" kracht es sofort richtig. Die junge Schülerin, die diesen Hit singt, überzeugt mit einer sehr starken Stimme. Dass es sich hierbei um eine Schulaufführung handeln soll, ist schwer zu glauben. Zumindest bis der erste Satz des Hauptdarstellers Richard fällt: "Was geht denn hier ab?"
Der stets leicht gelangweilte Junge findet das gelbe U-Boot, in dem er mit Sgt. Pepper fahren soll, "abgefahren." Im ganzen Stück finden sich immer wieder "coole" Äußerungen. So zum Beispiel, als sich Richard freut, etwas in seinem sonst so langweiligen Schüleralltag zu erleben: "Normalerweise sitz´ ich zu Hause und spiel´ Play Station oder gehe auf Lan-Partys. Da ist immer alles voll safe."
Das gibt der Geschichte eine lockere Atmosphäre und sorgt für viele Lacher im Publikum. Alle großen Erfolgssongs der Beatles finden sich in dem Stück wieder. Jedes Lied wird von einer anderen Schülerin gesungen. Leider sind die männlichen Schüler stark in der Unterzahl.
Im Laufe der Geschichte treffen Ringo und Sgt. Pepper auf viele Figuren, die stets in Verbindung mit den "Fab Four" stehen. Auf ihrer Reise nach Pepperland begleiten die beiden der "Fool", ein "Paperback Writer", ein "Nowhere Man" und "Jude". Ihre Reise führt sie an Schweineställen und Erdbeerfeldern vorbei. Die Geschichte wird nie langweilig, es bleibt bunt, witzig und natürlich rockig. Insgesamt waren 200 Schüler an dem Stück beteiligt - vor und hinter den Kulissen.
Die Jugendlichen opferten ihre Freizeit, um das Stück so perfekt wie möglich auf die Beine zu stellen. Das ist ihnen auch gelungen. Über die wenigen Versprecher in der zweieinhalbstündigen Aufführung sieht man gerne hinweg. Genauso wie die paar schiefen Töne in "She loves you". Allerdings: Die Sängerin für "Hello Goodbye" kommt mit ihrer Stimme kaum gegen die Band an.
Im großen Finale stürzt Ringo das Walross. Und das nicht im Kampf oder mit Waffen, sondern mit Liebe. "Alles, was du brauchst, ist Liebe. Liebe ist alles, was du brauchst." Diesen Sätzen kann das böse Walross nicht Stand halten und bricht zusammen. Ringo gesteht der nun befreiten Lucy, dass er in sie verliebt ist. Ein Duett zu "Love me do" folgt. Leider singt Richard alias Ringo zwischendurch genauso gelangweilt, wie er zuvor gespielt hat. Die Botschaft des Stücks wird ausgesprochen: "Mögen die Songs der Beatles weiterhin unsere Hymnen sein."
Das Highlight kommt - wie immer - zum Schluss. Bei "Love is all you need" bleibt keiner im Publikum mehr auf seinem Stuhl sitzen. Ein Riesenerfolg.