Sponsorenlauf: Jonas läuft, St. Martin zahlt

Die 270 Vorster Grundschüler sind kilometerweit für medeor und mehr Bücher gelaufen.

Vorst. Optimal, wenn St.Martin nebenan wohnt. Er versteht sich schließlich aufs Teilen wie kein Zweiter. Und so wird Herbert Kohnen für seinen Nachbarsjungen Jonas auch bereitwillig das Portemonnaie öffnen, wenn der Neunjährige bei ihm klingelt und von "mindestens zehn Kilometern" erzählt, die er gestern beim Sponsorenlauf seiner Schule zurückgelegt hat. Einen Euro pro Kilometer wird Jonas aus Klasse 3b bei jedem seiner fünf gebuchten Wohltäter einsammeln: bei seiner Mutter, bei Oma, einer Nachbarin, Herbert Kohnen - wie gesagt - und dessen Mutter.

Tausende Münzen werden auf ähnliche Weise in diesen Tagen in Vorst (und wohl auch weit darüber hinaus) ihre Besitzer wechseln. Denn alle 270 Jungen und Mädchen der Vorster Grundschule waren gestern um zehn Uhr am Start, legten Runde um Runde ab "Teller Büschchen" zurück. Für jeden Kilometer drückten Lehrer oder Eltern einen Stempel auf die Laufkarte.

Moritz, zehn Jahre, aus Klasse 4b ging genauso motiviert wie Jonas los. Er kennt die Strecke vom Gassigehen mit seiner Collie-Schäferhündin Mathilde. Als Erstklässler Eric aus der 1c den ersten Streckenposten passiert, kündigt er an: "Ich will 20 Runden schaffen". Sagt’s und trotzt der Hitze wie ein Großer. Klassenkameradin Corinna geht ihren ersten Sponsorenlauf möglicherweise realistischer an: "Drei Runden will ich auf jeden Fall schaffen."

Am Getränkestand von Eltern um Schulpflegschaftsvorsitzende Martina Bolz herrscht schon nach den ersten Kilometern Andrang: Mineralwasser wird ausgeschenkt. Mindestens 100 Liter Sprudel stehen am Tisch bereit. Martina Bolz’ Sohn Christian will die zehn Kilometer des Vorjahres toppen, hat "sieben oder acht Sponsoren auf seiner Liste". Sie zahlen zwischen zehn Cent und zwei Euro: "Die zehn Cent pro Kilometer bekommt Christian von seiner Schwester Lisa. Das zahlt sie von ihrem Taschengeld." Auch St. Martin wäre stolz auf sie.

Freuen können sich auf das von den elf Klassen erlaufene Geld gleich zwei: Das Vorster Medikamenten-Hilfswerk medeor, das schon bei seinem Sommerfest am Wochenende einen Scheck von Rektorin Marta Tenelsen bekommen wird. Außerdem die Schule selbst: Die Hälfte des Erlöses wird für neue Bücher ausgegeben, die in der Schulbibliothek ihren Platz im Regal finden.