Theater: Festspiele kommen aus dem Keller

Freitag hat die neue Intendantin Astrid Jacob das Ensemble vorgestellt.

<strong>Willich. Die Festspiele Schloss Neersen kommen aus dem Keller. Zum ersten Mal seit vielen Jahren gab es am Freitag die traditionelle Vorstellung des neuen Ensembles nicht im Tiefgeschoss des Schlosses, sondern im kleinen Sitzungssaal im 1. Stock. Was durchaus symbolisch verstanden werden kann: Mit der neuen Intendantin Astrid Jacob sollen Einbrüche bei den Besucherzahlen der Vergangenheit angehören.

"Wir wollen unser Theater retten!" Mit diesem Ziel seien die Neersener unter Führung von Theater-Geschäftsführerin Doris Mahjoub-Thiel im Vorjahr zu ihr nach Jagsthausen gekommen, erzählte Astrid Jacob. Da habe sie natürlich gerne ja gesagt - obwohl die vielbeschäftigte Regisseurin, Schauspielerin und Kabarettistin eigentlich ganz andere Pläne hatte.

"Die Intendanz hat sich eingefunden wie ein Schmetterling, der sich auf die Hand setzt", berichtet Jacob lächelnd. Der Schmetterling war allerdings schon mehrfach an ihr vorbei geflogen: Bereits in den 80er Jahren habe sie Gerhard Ernst nach Neersen holen wollen, in den 90ern waren es dann Norbert Kollakowsky und Neidhardt Nordmann.

Jetzt ist Astrid Jacob endlich am Schloss angekommen. Und sorgte dort gleich für einen turbulenten Beginn: Noch bevor die Auftakt-Pressekonferenz so richtig begonnen hatte, holte sie das Ensemble eiligst zum Fototermin auf die Tribüne. Anschließend freute sie sich diebisch über die theatertypische "Lebendigkeit", die es gegeben habe.

Ergänzt wird dies durch acht Abende rund um die legendären "Comedian Harmonists". Im Studioprogramm gibt es das Mini-Musical "Babytalk" und die Lesung "Märchen nach dem Dinner". Die Intendantin selbst stellt sich mit einem Lyrik-Programm von Mascha Kaleko vor. Das gesamte Programm steht unter dem optimistischen Motto ". . . und dennoch".