Tönisvorst: H2Oh sucht neue Manager

Der Betreiber-Vertrag mit der GMF läuft aus. Als Nachfolger sind NVV und Niederrheinwerke im Gespräch.

Tönisvorst. Das Schwimmbad H2Oh bestimmt seit seinem Bau Mitte der 90er Jahre die Schlagzeilen. Allerdings nur selten positiv, wie Beinamen wie "Sorgenkind der Stadt" und "Millionengrab an der Schelthofer Straße" verraten. Ein Knackpunkt war dabei zuletzt der vor neun Jahren geschlossene Vertrag mit der Betreiberfirma GMF.

Der läuft im Juni 2009 aus, weshalb sich gestern Abend hinter verschlossenen Türen der Hauptausschuss mit dem H2Oh und der möglichen Vertragskündigung beschäftigte.

Schon vorab hatte es klare Signale gegeben: Die Stadt ist an einer Verlängerung des Vertrages mit GMF nicht interessiert. Einen Grund dafür sprach vor Tagen Klaus Spandöck von der Unternehmensberatung Rinke an: Jahr für Jahr erhalte die GMF einen städtischen Zuschuss von 570 000 Euro für das Bad - ganz egal, wie gut oder schlecht dort gewirtschaftet werde. "Diesen Zuschlag um 100 000 Euro zu reduzieren, müsste bei einem neuen Betreiber drin sein."

Spandöck warnte die Stadt davor, den Betrieb des Bades selbst in die Hand zu nehmen. Tatsächlich gibt es in der Region genügend Ansprechpartner, die damit mehr Erfahrung haben als die (recht kleine) Tönisvorster Stadtverwaltung. Schon im März hatte sich die Stadt dagegen entschieden, dass das H2Oh künftig in Willich gemanagt wird. "Konkurrenzgründe" war ein Argument für die Absage an die Nachbarstadt.

Doch in Mönchengladbach zum Beispiel sitzt mit der NVV ein Versorger, der gleich mehrere Schwimmbäder bewirtschaftet. Und auch die Niederrheinwerke in Viersen, zu denen mittlerweile die Tönisvorster Stadtwerke (!) gehören, sind als Betreiber im Gespräch.

Verhandlungen haben schon stattgefunden, was wiederum beim Personal des Schwimmbads für Unruhe sorgt. Vor allem die GMF-Angestellten im H2Oh sorgen sich um ihren Arbeitsplatz. Nur die sechs städtischen Mitarbeiter im Haus haben ihre Stellen "ohne Wenn und Aber" sicher, wie Bürgermeister Albert Schwarz erklärte.

Zunächst einmal muss es nun zu einer sauberen Trennung von der Firma GMF kommen. Was schwierig ist, da sich beide Seiten bereits mehrfach vor Gericht gestritten haben. Knackpunkt ist unter anderem, dass die Stadt der GMF die Sauna abkaufen müsste. Und dafür verlangt die Firma Geld - viel Geld. Bis zu 500 000Euro sollen schon im Gespräch gewesen sein. Was das "Millionengrab" noch weiter vergrößern könnte.