Unruhe nach Gerücht über Amoklauf

Polizei: Mütter holen Kinder vorzeitig nach Hause. Das Schulzentrum Corneliusfeld an einem Mittwoch im Juni: Die Ferien nahen, in der Pause tollen Kinder auf dem Schulhof herum. Alles wie immer. Bis auf eine Ausnahme. Einige Plätze in den Klassen sind heute leer geblieben.

St. Tönis. Manche Mütter holen ihre Kinder vorzeitig von der Schule ab. Der Grund: Es geht das Gerücht, ein Realschüler habe heute einen Amoklauf geplant. Schulleiterin Monika Röttsches ist betroffen: "Unserer Auffassung nach sind das Gerüchte, mehr nicht." Dennoch hat sie die Polizei eingeschaltet. Das geschah bereits vor einer Woche. Der Unterricht fand gestern wie gewohnt statt.

Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, überprüfte den vermeintlich Verdächtigen - und erhielt keinen Hinweis auf ein Attentat. Eine Gefährdung sei nach menschlichem Ermessen auszuschließen, sagte gestern Kreispolizei-Sprecher Wolfgang Wiese. Das sei der Schule mitgeteilt worden. Als gestern Morgen jedoch wieder das Gerücht die Runde machte, wandten sich die Lehrer erneut an die Polizei. Ein Beamter kam extra raus und versicherte: Keine Gefahr erkennbar. Wie kam es zu dem Gerücht? Eine Antwort kann Monika Röttsches nicht geben. Sie weiß aber: "In einer Kleinstadt spricht sich so etwas schnell herum."