Willich: Fasziniert von Elektrotechnik
Seit 30 Jahren leitet Klaus Hempel seine Firmen im Bereich Elektromaschinenbau. Das Unternehmen hat eine lange Tradition.
Willich. "Ich habe mich nicht einen Tag gelangweilt." Das ist ein Fazit, das Klaus M. Hempel nach 30 Jahren im Dienste seiner Unternehmungen zieht. Und was macht die Faszination aus? "Elektromaschinenbau ist ein Gebiet, in dem große kW-Zahlen, tonnenschwere Maschinen mit der Genauigkeiten von hundertstel Millimetern zusammenkommen", sagt der Firmenchef.
Als Diplomingenieur trat er nach Studium der Elektrotechnik und Betriebswirtschaft am 1.Juli 1979 in das Familienunternehmen Hempel Elektromaschinenbau ein. 1989 gründete er die Hempel Antriebstechnik. Die "Toolbox" als Partner des Handwerkers rundet mit einem Sortiment an professionellen Elektrowerkzeugen, Drucklufttechnik und dem dazugehörigen Service das Programm ab. Die Firmen haben seit Jahren ihre Adresse am Siemensring 35.
1995 hatte er als Geschäftsführer die alleinige Verantwortung übernommen. "Damit wurde die Basis für Kontinuität über die Generationen gelegt", heißt es in einer Presseerklärung der Firma.
Neben dem klassischen Elektromaschinenbau konzentriert sich Hempel intensiv auf Instandhaltung. Er widmet sich diesem Themenkreis als Berater und Referent bei verschiedenen Institutionen. Basierend auf 60 Jahren Erfahrung in der Instandsetzung elektrischer Maschinen hat Hempel zum Beispiel maßgeblich die Schwingungsdiagnostik als Werkzeug der Instandhaltung mit eingeführt.
Die Geschichte des Unternehmens geht weit zurück. Bereits vor 160 Jahren, im Jahr 1849, hatte Gustav Hempel in Ehrenberg bei Waldheim (Sachsen) eine Tiefbau-Unternehmung, später unter der Firmierung "Königlich-preußischer Wasserleitungsbau", gegründet. Einer seiner Enkel, Alfred Hempel, entdeckte die Liebe zur Elektrotechnik.
Seine Arbeit als Ingenieur bei Siemens führte ihn von Dresden nach Essen, die Politik, die Liebe und eine Heirat weiter nach Willich. Bedingt durch den Ruhrkampf 1919 und die Sperrung des Rheinübergangs durch die Franzosen machte sich Alfred Hempel, Großvater von Klaus Hempel, dort mit einem Elektroinstallationsbetrieb selbständig.
Die ersten elektrischen Straßenlaternen in Willich und die Elektrifizierung der Bauernhöfe im Umland gehen auf ihn zurück. 1924, also vor 85 Jahren, eröffnete Alfred Hempel ein Ladenlokal in Willich am Markt. Hier konnten die Willicher das hochmoderne Medium "Radio" kennen lernen: Man saß an der Theke und lauschte mittels Kopfhörer den Signalen aus dem Äther.
Nach Krieg und Gefangenschaft gründete Erich Hempel am 1.Oktober 1950 eine Firma für die Instandsetzung von Elektromotoren, mitten in Willich, 400Meter vom elterlichen Radiogeschäft entfernt. Nach Jahren kontinuierlicher Aufbauarbeit erfolgte 1980 der Umzug nach Willich-Münchheide. Hempel war eine der ersten Firmen in einem Areal, das heute Deutschlands größtes zusammenhängendes Gewerbegebiet bildet.
Die heutige Hempel Unternehmensgruppe wuchs kontinuierlich weiter und hat ihren Sitz noch immer in Münchheide in mehreren Hallen am Siemensring.