Willich: Umtausch der Ware nur erfunden
Mann aus Willich betrog im Elektromarkt.
Willich. Er war Abteilungsleiter eines großen Elektromarkts in Neuss. Und diese Stellung nutzte der 34-Jährige aus Willich gnadenlos aus: Zwischen Januar 2004 und Juni 2005 manipulierte er immer wieder das Kassensystem. Dabei gab er vor, Waren in einem Umtausch zurückzunehmen. Das angeblich an den Kunden ausgezahlte Geld steckte er in die eigene Tasche. Gesamtschaden: rund 80 000 Euro.
Das Amtsgericht Neuss hatte ihn im Sommer 2006 wegen Betruges in 76 Fällen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Mann legte Berufung ein.
Zwei Jahre später wurde vor dem Düsseldorfer Landgericht der Prozess neu aufgerollt. Der 34-Jährige hatte seine Berufung auf die Höhe der Strafe beschränkt. Über die Vorwürfe musste nicht mehr gesprochen werden: Bereits in erster Instanz hatte er alles zugegeben. Mit dem Geld hatte der Familienvater seinen Drogenkonsum finanziert. Inzwischen hat er eine Therapie gemacht und auch einen neuen Job gefunden. "Sein Arbeitgeber hatte es ihm damals sehr einfach gemacht", betonte sein Rechtsanwalt.
Für die Staatsanwaltschaft stand jedoch fest, dass der 34-Jährige seine Stellung "grob" missbraucht hat. Er war sogar gegen seine fristlose Kündigung vor das Arbeitsgericht gezogen. Erfolg hatte er damit nicht. "Es tut mir leid, was passiert ist", sagte er.
Die Berufungskammer zeigte sich gnädig und verhängte eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Seine Sozialprognose sei gut, deshalb sei dies ausreichend, begründete der Vorsitzende Richter die Entscheidung. Außerdem muss er 100 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.