„Das ist ein wirtschaftsfeindlicher Kurs“ Kritik an Änderungen der Baupläne
Kempen · In Zeiten von Fachkräftemangel sei es für die Unternehmer wichtig, den Mitarbeitenden vor Ort erschwingliche Wohnungen anbieten zu können, so UKK-Chef Nieskens.
(biro) Der Unternehmerkreis Kempen (UKK) kritisiert die Entscheidung des städtischen Planungsausschusses, im Zuge der Planung für das Neubaugebiet im Kempener Westen auf den Bau von Mehrfamilienhäusern zugunsten von mehr Einfamilienhäusern zu verzichten. Wie berichtet. hatten die vier Fraktionen von CDU, FDP, Freien Wählern und ÖDP einen entsprechenden Antrag eingebracht. Grüne, SPD und die Sozialen Demokraten Kempen (SDK) stimmten in der Sitzung des Planungsausschusses dagegen, waren aber in der Minderheit. Das städtische Planungsamt muss die Planung jetzt modifizieren.
„Das ist ein wirtschaftsfeindlicher Kurs, den die Politik ohne Not eingeschlagen hat“, teilt nun der UKK-Vorsitzende Peter Nieskens mit. Der UKK hat in seinem Wirtschaftsdialog als eine seiner wichtigsten Forderungen „bezahlbaren Wohnraum schaffen“ definiert. „In Zeiten von Fachkräftemangel ist es für uns Unternehmer wichtig, den Mitarbeitenden vor Ort erschwingliche Wohnungen anbieten zu können“, betont Nieskens.
Hier herrsche in Kempen seit Langem Mangel, Kempen-West sei eine Chance gewesen, das Defizit zu schließen. Nieskens: „Uns ist völlig unverständlich, warum der gute und von der Verwaltung differenziert erarbeitete Plan für Kempen-West mit einem gesunden Mix an Einzel- und Mehrfamilienhäusern jetzt über den Haufen geworfen wird und einige wenige bedient werden sollen, wohingegen die Mehrheit der Wohnungssuchenden in die Röhre schaut.“
Der Firmenchef finde in Kempen ein nettes Häuschen, wohingegen dem Facharbeiter oder Berufseinsteiger nach wie vor nichts oder zu überzogenen Mietpreisen angeboten werden könne.
Dieser Kurs müsse revidiert werden, so der UKK. Zumal durch das Umschreiben des Entwurfs laut Verwaltung nunmehr eine erhebliche Zeitverzögerung und monetäre Mehraufwendungen einhergingen. „Wir warten schon viel zu lange auf die Realisierung von Kempen-West,. Und eine Stadt in der Haushaltssperre sollte an dieser Stelle tatsächlich sparen“, so Nieskens.