Andreas Wurff: „Die Stadt hat Potenziale“
Andreas Wurff ist der neue Technische Beigeordnete. Der Stadtrat wählt ihn am Mittwoch einstimmig. Der gelernte Raumplaner will Mobilität fördern.
Mönchengladbach. Andreas Wurff (56), Gladbachs neuer Technischer Beigeordneter, nahm nach der Wahl telefonisch die Glückwünsche von seiner Ehefrau und den beiden Kindern (Tochter 17, Sohn 19) entgegen. Der größte Teil der Familie war in Dresden geblieben, da, wo Wurff fast sieben Jahre überwiegend kreativ planend tätig war. Weil der Sohn im Abi-Stress steckt, hatte die Familie entschieden, nicht nach Gladbach zu reisen.
Wurff, Diplom-Ingenieur und in Berlin geboren, erhielt die Stimmen (66) aller Fraktionen - eine kleine Sensation. Er ist zwar parteilos, wie er sagt, aber der Kandidat der Bündnis-Grünen. Sie hatten das Vorschlagsrecht zur Besetzung der Stelle des früheren Stadtplaners Helmut Hormes.
Er freue sich auf Gladbach, wo er Ende April tätig werden wird. Die Stadt habe "Potenziale, die bislang nicht so wahrgenommen wurden", betont der Mann, der am Neusser Quirinus-Gymnasium das Reifezeugnis erhielt und als Kind zeitweise mit der Familie in Düsseldorf lebte. Er studierte Raum- und Umweltplanung, außerdem Architektur. In unserer Stadt sieht er eine Aufgabe darin, die Bipolarität zu fördern - Gladbach und Rheydt auf gleicher Augenhöhe, aber von Art und Angebot her als "sich ergänzende Stadtteile". Weg vom klassischen Konkurrenzdenken.
Bei der Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer, also auch der Radfahrer, sieht er Handlungsbedarf. So müsse der ÖPNV, der öffentliche Personennahverkehr beispielsweise mit dem MöBus, gefördert werden. In Dresden, wo er noch Chef des Planungsamtes mit knapp 200 Mitarbeitern ist, tat sich Wurff u.a. beim neuen Planungsleitbild für die Innenstadt hervor.
Der 56-Jährige wurde für acht Jahre verpflichtet, er fährt gerne Rad, und fürs Segeln will er sich mehr Zeit nehmen. Auch für die Musik. Wurff spielt Klavier und Gitarre.
Wenn die Tochter im nächsten Jahr in Dresden das Abitur abgelegt hat, will die Familie nach Gladbach ziehen, sagt der Wahlbeamte.
OB Norbert Bude (SPD) gratulierte als Erster und überreichte dem künftigen Kollegen einen mittelgroßen Karton mit Rotwein. Wurff betonte, er lege bei der künftigen Arbeit Wert auf Gemeinsamkeit - über die Fraktionen hinaus.