Kooperation: Bethesda und Maria Hilf tauschen Kliniken und Ärzte
Das evangelische und das katholische Krankenhaus starten eine – nach eigenen Angaben – bundesweit einmalige Zusammenarbeit. Jede Abteilung soll es demnächst nur noch einmal an einem der beiden Häuser geben. 70 Ärzte ziehen um.
Mönchengladbach. Über ein Jahr liefen die Kooperations-Verhandlungen zwischen dem katholischen Maria-Hilf-Krankenhaus und dem evangelischen Bethesda auf der einen und dem städtischen Elisabeth-Krankenhaus auf der anderen Seite. "Doch das ,Eli’ konnte sich nie entschließen, klar zu sagen, was es will", sagt Bethesda-Geschäftsführer Eckehardt Rathje.
Das Hick-Hack wurde den beiden Häusern anscheinend zu viel. Am späten Sonntagabend machten die konfessionellen Kliniken Nägel mit Köpfen - nach nur fünf Wochen Verhandlung. "Wir haben uns zu einer Kooperation entschlossen, die bundesweit einmalig ist", sagt Joachim Püllen, Geschäftsführer des Maria Hilf. "Vor dem steigenden medizinischen Kostendruck ist es wirtschaftlich unsinnig, dass beide Häuser, die keine 500 Meter entfernt sind, jeweils alle medizinischen Leistungen anbieten."
Zwar blieben beide Krankenhäuser "absolut unabhängig", so Rathje, doch werde man "viele medizinische Spezialgebiete tauschen". Es werde dann bei den Ärzte-Leistungen demnächst keine Überschneidungen mehr geben.
So würden aus beiden Kliniken Schwerpunktkrankenhäuser, die zusammen das ganze medizinische Leistungsangebot behalten. "Wenn wir beide je zehn Patienten in der HNO-Abteilung haben, warum müssen dann beide nachts einen Arzt und Stationsschwestern beschäftigen?", fragt Rathje.
Im Rahmen des Abteilungstauschs, dem die Aufsichtsgremien beider Häuser bereits zustimmten, werden 70 Ärzte ihren Arbeitsplatz tauschen. Dem müssen nun noch Landesregierung und Krankenkassen zustimmen.
Hintergrund der Fusion sei der wachsende Kostendruck. Zwar schrieben beide Häuser schwarze Zahlen, nun sei man so "für die Zukunft gerüstet". Beide betonen, dass man mit dem "Eli" weiter verhandeln wolle. Etwa über eine Minderheitsbeteiligung. Damit wolle man eine Übername des städtischen "Eli" durch private Betreiber verhindern.