Nordpark: Borussia wettert gegen Disco

Die Pläne von Investoren stoßen nicht nur bei VfL-Präsident Rolf Königs auf Ablehnung.

Mönchengladbach. Die Borussia ist im Nordpark eine Größe, auch und besonders in wirtschaftlicher Hinsicht. Hier werden Millionen-Summen umgesetzt - bei Feten, Empfängen und vor allem an Spieltagen. Deshalb sieht Rolf Königs, Präsident der Borussia und Geschäftsmann, die Pläne eines Konsortiums um die G. & T. Eurogast eher kritisch, im direkten Umfeld des Borussia-Parks einen Funpark mit Großdisco, Gastromeile und dem "Bolero", einem "Fresh-Restaurant" mit Lifestyle-Bar, zu errichten.

Der umtriebige Königs fürchtet um die "Philosophie" auf der ehemaligen Militärfläche. Die bestehe vornehmlich aus Sport und Ansiedlungen "höherwertiger" Firmen. Aber er wittert in dem Projekt Disco-Fun auch eine Konkurrenz zum gut florierenden Wirtschaftsunternehmen Borussia.

Königs bekam nach seinen kritischen Ausführungen im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG Schützenhilfe von Politikern der Opposition.

Zuvor hatte die Geschäftsleitung der Stadtfirma im Beisein von Gesellschaftervertreter OB Norbert Bude (SPD) über die Eurogast-Absichten informiert. Demnach wollen die Geschäftsführer eine rund 10000 Quadratmeter große Fläche erwerben. Und die Eventmeile schon am Jahresende 2010 eröffnen.

Tausende Besucher sollen hier ihre Cocktails schlürfen, Tortilla speisen und tanzen bis zum Disco-Fieber. Fürs "Bolero" seien 250 Sitzplätze vorgesehen, eine Gastromeile sei auf etwa 1300 Quadratmeter ausgelegt. Groß genug sei auch der Disco-Bereich, mehr als 200 Parkplätze sind wohl vorgesehen.

Der Stellflächenbedarf komme der Parkplatzgesellschaft PPG mit rund 10000 Abstellzonen zugute. Die Gesellschaft im Besitz von EWMG und Borussia kämpft seit Jahren mit roten Zahlen.

Insider sprechen davon, dass die Borussia GmbH ein Auge auf jene Fläche geworfen habe, die die Eurogast-Leute bevölkern wollen. Denn der Club, dessen Kicker am Sonntag ab 17.30 Uhr gegen die des Hamburger SV spielen, hat große Pläne.

Wie berichtet, stehen Projekte wie Borussen-Museum, Multifunktions-Gebäude, Sportplätze und ein Hotel mit Vereinsemblem Raute auf der Agenda. Wie das alles bezahlt werden soll, hat der Traditionsverein noch nicht gesagt.

Bei Eurogast, in der Verwaltungszentrale, wollte man sich am Donnerstag nicht zu Details äußern. Sie zu nennen, sei verfrüht.