Rheydt-Mitte: Steinkäuze stoppen Bagger

Die Fläche zwischen Eichenstraße und Bungtbach soll doch nicht bebaut werden.

Rheydt-Mitte. Dem Steinkauz sei Dank. Seit auf dem Grundstück zwischen Bungtbach und Eichenstraße zwei Paare dieser streng unter Artenschutz stehenden Eulenvögel brüten, ist der Plan vom Tisch, diese Fläche mit Wohnungen zu bebauen. Statt dessen soll sie Grünfläche werden und dem Bungtbach als Überschwemmungsgebiet dienen.

Einen entsprechenden Vorschlag hat die Verwaltung gestern den Bezirksvertretern in ihrer Versammlung in Rheydt-Mitte gemacht und die haben ihn einstimmig begrüßt.

Der Steinkauz ist nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen, der EG-Verordnung und nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt, nach dem Bundesnaturschutzgesetz gilt er als besonders geschützt

Seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu zerstören, wäre gesetzeswidrig, heißt es in dem Vorschlag der Verwaltung. Der kleine Eulenvogel ist seinem Brutort besonders treu. Würde man das Grundstück mit Häusern bebauen, würden die beiden Paare wahrscheinlich keine neue Bleibe finden.

Eine Nutzung als Schwemmfläche für den Bungtbach steht dem nicht entgegen. Dafür wird der Bungtbach renaturiert, was den Lebensraum weiter verbessert. Außerdem bewertet der Umweltplan Mönchengladbachs die Freifläche an der Eichenstraße als wichtig für den klimatischen Ausgleich.

Der Bungtbach hatte in diesem Jahr wiederholt Ärger gemacht, weil er bei starkem Regen für Überschwemmungen sorgte und die Keller der Anwohner voll laufen ließ. Die NVV AG, die für Abwasserentsorgung/Kanäle zuständig ist, hatte deshalb darum gebeten, Überschwemmungsgebiete auszuweisen.

So soll die Belastung der Regenwasser-Kanalisation, des Gladbachs und der Niers verringert werden. Ein unterirdisches Regenrückhaltebecken wäre zu teuer. Nun muss die Änderung des Flächennutzungsplanes noch von Planungs-, Hauptausschuss und dem Rat der Stadt beschlossen werden.