Das „End“ ist nah

Das Projekt des Künstlers Gregor Schneider vor dem Museum Abteiberg geht in die entscheidende Phase.

Mönchengladbach. "Wir sind bei einem Zustand kurz vor schwarz." Gut zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung steht das begehbare Kunstprojekt "End" am Museum Abteiberg nach Worten von Museumsdirektorin Susanne Titz vor der Vollendung.

Überdimensionierte 14 mal 14 Meter misst allein das große Portal zu dieser monumentalen, innen wie außen schwarzen Außenskulptur an der Abteibergstraße. In einer Höhe von 2,5 Meter gelangt man über eine Rampe in den über 70 Meter langen, verwinkelten Tunnel, in dem es laut Museumsdirektorin gen Ende "schmaler, enger und niedriger" wird.

So bleibt schließlich ein nur mit einer Funzel schwach belichtetes kleines Loch, das hinab in das neu entwickelte "schwarze Museum", in eine "Unterwelt", so Gregor Schneider, führt. Durch eine ein Quadratmeter große Luke gelangt man nacheinander in die sechs schwarz bemalten Räume, die aus Schneiders "Haus ur" stammen.

Der aus Rheydt stammende Künstler selbst zeigte sich mit der fortschreitenden Entwicklung seines bisher größten Werkes in seiner Heimatstadt zufrieden. "Das Ufo ist gelandet", verkündete der 39-Jährige. Nun sei es für alle Mönchengladbacher aufregend, einen von weitem schon sichtbaren, anderen Blick auf das Museum zu werfen.

Wie ein Fenster werde "End", verspricht Schneider vorab, dann auch viele Fragen aufwerfen. Fragen etwa zur Sicherheit rund um den öffentlich zugänglichen "schwarzen Tunnel" wies Susanne Titz entschieden von sich.

"Die Museumsbesucher werden über mögliche Risiken informiert, die Leiter zum Tunneleingang wird nach Ende der Öffnungszeiten eingezogen und das Museum selbst ist ein Hochsicherheitstrakt", erklärte die Museumsdirektorin.

Mit Stolz äußert sich Gladbachs Kulturdezernent Gert Fischer über das Gelingen des "schwierigen" Projektes. Zusammen mit zahlreichen Unternehmern aus Mönchengladbach und der Umgebung, die die Bauleistungen sponserten, konnte "End" vom "bedeutendsten Künstler in seiner Heimatstadt" realisiert werden.

Hintergrund des rund 400.000 Euro teuren Gesamtprojektes ist nach Ansicht von Susanne Titz vor allem die Neuerwerbung des so genannten Kaffeezimmers aus Schneiders "Haus ur". Jener zentrale Raum galt als Ausgangspunkt aller Wege durch das labyrinthische Familienhaus, das über 20 Jahre an der Unterheydener Straße in Rheydt stand.