Anbau in Flammen Gefrorenes Wasser behindert Feuerwehr
Gustorf · In der Nacht zu Dienstag ist ein Anbau im Ortskern von Gustorf in Flammen aufgegangen. Ein 80 Jahre alter Mann wurde bei dem Feuer verletzt. Die Löscharbeiten zogen sich – und wurden durch Temperaturen weit unterhalb des Gefrierpunkts erschwert.
Feueralarm an der Straße „Auf dem Wiler“: In einem Querbau hinter einem Wohnhaus nahe der Apotheke ist in der Nacht zu Dienstag ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr wurde um 2.25 Uhr alarmiert. Als die ersten Retter eintrafen, stand ein Raum des Anbaus in Vollbrand, Flammen schlugen aus dem Dach. Die Bewohner – ein Mann und eine Frau höheren Alters – hatten das Gebäude bereits verlassen. Der 80-jährige Mann verletzte sich in Folge des Brandgeschehens und musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Feuerwehr startete umgehend einen großen Löschangriff. Dabei legte sie ein Augenmerk auch auf das Nachbarhaus: Um ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu verhindern, bauten die Einsatzkräfte eine sogenannte Riegelstellung auf – eine Art Wasserwand. Die Maßnahme brachte den gewünschten Erfolg: Durch das schnelle Handeln der Feuerwehr soll das Haupthaus weitestgehend unbeschädigt geblieben sein. Es kann den Rettern zufolge weiterhin genutzt werden.
Den Brand des Querbaus hatte die Feuerwehr nach gut einer Stunde unter Kontrolle. Allerdings zog sich die Bekämpfung verbliebener Glutnester noch rund zwei Stunden hin. Die Feuerwehr kontrollierte diverse Bereiche des Brandraums mithilfe einer Wärmebildkamera auf versteckte Glutnester. Erst gegen 5.40 Uhr am frühen Morgen konnten die Retter wieder abrücken.
Zu einer besonderen Herausforderung bei dem Brandeinsatz in Gustorf wurde die Witterung: Bei frostigen Temperaturen weit unterhalb des Gefrierpunkts gefror das Löschwasser an Schläuchen, in Schläuchen, an Arbeitsgeräten sowie auf der Straße. „Es verwandelte den Untergrund in teils spiegelglatte Eisflächen“, sagt Feuerwehr-Sprecher Thomas Kuhn. Noch während des Einsatzes sollen die Kräfte selbst gestreut haben, um ein Festfrieren der Schläuche auf der Straße zu verhindern.
Stadtbetriebe Grevenbroich streuten gegen Glatteis
Dass bei einem Löscheinsatz Wasser auf die Straße läuft, lässt sich nicht verhindern: Häufig treten kleine Mengen Wasser etwa an den Pumpen der Löschfahrzeuge oder an den Schlauch-Kupplungen aus. Es bilden sich Pfützen, die in der Nacht zu Dienstag entsprechend zur Gefahr wurden. Nach dem Einsatz rückten die Grevenbroicher Stadtbetriebe an, um die Straße „Auf dem Wiler“ noch einmal gesondert mit Streusalz zu behandeln und die Rutschgefahr zu bannen.
Nach den Arbeiten in Gustorf war der Einsatz für die Feuerwehr aber noch nicht zu Ende. Erst um 6.45 Uhr waren die letzten Einsatzkräfte mit dem Tausch von gebrauchtem Material und kontaminierter Einsatzkleidung sowie dem Aufrüsten der Fahrzeuge wieder an ihren jeweiligen Standorten. Thomas Kuhn zufolge mussten einige Schläuche noch „auftauen“. Teilweise soll das Wasser auch in den Schlauchleitungen gefroren sein, wenn der Wasserfluss gestoppt wurde.
Beschäftigt waren rund 30 Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache sowie der ehrenamtlichen Löscheinheiten Gustorf-Gindorf und der Stadtmitte. Ehrenamtler aus Wevelinghoven und Hemmerden besetzten in der Nacht die Haupt-Feuerwache an der St.-Florian-Straße und stellten den Grundschutz für das Stadtgebiet sicher.
Die Polizei hat rasch Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Wie Sprecherin Claudia Suthor am Dienstagmittag auf Anfrage erklärte, soll das Feuer ersten Erkenntnissen zufolge beim Betrieb einer Gasheizung ausgebrochen sein. Zur Schadenshöhe wurde zunächst nichts bekannt. Die Feuerwehr rückte auch am Dienstagmittag noch einmal zu Nachlöscharbeiten in den Gustorfer Ortskern aus.