Laternen-Installation laut Stadt zu aufwendig Licht für finsteren Weg in Elsen gefordert

<irglyphscale style="font-stretch 985%;">Elsen </irglyphscale> · Bei Dunkelheit ist es im Elsener Park stockfinster. Es gibt keine Lichtquelle – zum Ärger vieler Anwohner. Denn auch Grundschüler nutzen das Areal früh morgens als Abkürzung. Die FDP spricht von einem Angstraum. Die Stadtbetriebe lehnen den Bau von Laternen ab.

Die Elsenerin Erika Voets leuchtet sich mit einer Taschenlampe ins Gesicht. Sie steht auf dem Weg, um den es geht – und der abends finster ist.

Foto: Kandzorra, Christian

Wer sich bei Dunkelheit in den Elsener Park begibt, sieht sprichwörtlich die eigene Hand vor Augen nicht mehr. Kurzum: Ohne Taschenlampe ist man aufgeschmissen. Das beweist Erika Voets beim Ortsbesuch. Die Elsenerin ist sachkundige Bürgerin der FDP – und macht sich für die Installation von Straßenlaternen auf dem Weg zwischen der Zufahrt zur Kirche St. Stephanus und der Rheydter Straße stark. Vier oder fünf Laternen würden ausreichen, um den Weg ausreichend zu beleuchten, meint sie. Doch die Stadtbetriebe winken ab: Der Aufwand sei zu groß.

Bei Erika Voets stößt das auf Unverständnis. So wie bei vielen anderen auch. In den vergangenen Wochen hat die ehrenamtliche Politikerin nach eigenen Angaben 80 Unterschriften von Anwohnern in Elsen und Elfgen gesammelt, die allesamt mit ihrem Namen für die Forderung nach Straßenlaternen stehen. Mit der Liste möchten die Liberalen ihrem Ansinnen Nachdruck verleihen. Denn in Kürze soll das Thema auf die Tagesordnung des Bau-Beirats der Stadtbetriebe gehoben werden.

Die Strahler, die den Kirchturm von St. Stephanus beleuchten, sind die einzige Lichtquelle in der Umgebung.

Foto: Kandzorra, Christian

Dort war das Thema nach einem Antrag der FDP-Fraktion im Oktober schon einmal aufgeploppt. Wie aus der Vorlage für die Sitzung hervorgeht, empfehlen die Stadtbetriebe entgegen des FDP-Vorschlags, die Beleuchtung am Elsener Park (direkt am Kirmesplatz) nicht zu erweitern. Der Grund: Der Aufwand für eine Wegebeleuchtung stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen. So geben die Stadtbetriebe zu bedenken, dass eine Netzerweiterung von 220 Metern Länge vonnöten wäre, um für eine regelkonforme Beleuchtung sechs Straßenlaternen an den Start zu bringen. Die Kosten aber wären nach Berechnung der Stadtbetriebe gering. Für die sechs Laternen zusammen würden pro Jahr etwas mehr als 500 Euro fällig werden, Strom inklusive.

Angesichts der ablehnenden Beschlussvorlage hatte die Fraktion um Vorsitzenden Markus Schumacher das Thema in der Oktober-Sitzung des Bau-Beirats mit Verweis auf internen Beratungsbedarf vorerst von der Tagesordnung nehmen lassen. Nun – nach der Unterschriftensammlung – soll es wieder aufgegriffen werden, wie Schumacher sagt: „Für die kommende Sitzung bitten wir darum, die Vorlage der Verwaltung und unseren Antrag wieder auf die Tagesordnung zu setzen. In dieser Sitzung soll über unseren Antrag abgestimmt werden.“ Den Politikern soll am 19. Februar auch die Liste mit den Unterschriften vorgelegt werden (aus Datenschutzgründen im nicht-öffentlichen Teil).

Die Liberalen pochen weiterhin auf die Installation einer Beleuchtung. „Aus Gesprächen mit Anwohnern weiß ich, dass viele Menschen den finsteren Weg meiden. Aus Sicht einiger ist das ein Angstraum“, argumentiert die sachkundige Bürgerin Erika Voets. Und weiter: „Früh morgens nutzen auch viele Kinder diesen Weg als Abkürzung.“ Tatsächlich sparen sie viel Zeit, wenn sie etwa von der Deutsch-Ritter-Allee kommend durch den Park zur Erich-Kästner-Grundschule an der Rheydter Straße gehen. In völliger Dunkelheit, vor allem im Winter, ist das alles andere als ein Vergnügen.

Die Stadtbetriebe meinen, dass sich die Örtlichkeit wegen der Straßenbeleuchtung an der Rheydter Straße, an der Deutsch-Ritter-Allee und an der Zufahrt zur Elsener Kirche beziehungsweise zum Kirmesplatz nicht komplett im Dunkeln befindet. Der Ortsbesuch zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist. Einzige Lichtquelle ist die Kirche St. Stephanus, deren Turm abends von Leuchten angestrahlt wird. Das Licht wird im finsteren Park aber „geschluckt“ – nicht einmal der Verlauf des gepflasterten Wegs ist dann noch zu erkennen.

Als Angstraum aber, heißt es in der von Stadtbetriebe-Chefin Monika Stirken-Hohmann unterzeichneten Stellungnahme zum FDP-Antrag, sei das Areal nicht bekannt. „Generell sind die Wege gefahrlos nutzbar.“ Straßenbeleuchtung, heißt es, solle auch mit Blick auf CO2-Emissionen nur da zum Einsatz kommen, wo der Zweck der Verkehrssicherungspflicht im Vordergrund steht.