Büderich: Schmökern auf der neuen Leseterrasse

Vor der Stadtbibliothek in Büderich wurde am Dienstag Richtfest gefeiert.

Büderich. Einen wärmenden Schluck Doppelkorn genehmigte sich Zimmermann Mike Scholten am Dienstag, nachdem er in luftiger Höhe seinen traditionellen Richtspruch zur Fertigstellung des Rohbaus der Mediothek aufgesagt hatte. Währenddessen froren die geladenen Gäste unten wie die Schneider.

Da dachte sich Bürgermeister Dieter Spindler wohl, mit einer provokanten Rede die Gemüter ein wenig anzuheizen, könne nicht schaden. Er erinnerte an die öffentliche Debatte rund um die geplante Bücherei-Illumination durch den Lichtkünstler Götz Lemberg und sprach von einer "windigen Folgekostendiskussion", bei der fahrlässig mit unbelegten Zahlen hantiert worden sei.

"Das hat unnötig zur Verunsicherung und Verärgerung vieler Bürger geführt. Die Erfahrung lehrt uns, dass auch etliche, die jetzt noch skeptisch sind, letztlich ihre Freude an dem Kunstwerk haben werden."

Man solle sich auf die Fakten besinnen. Der 3,2 Millionen teure Neubau auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz liegt sechs Monate nach der Grundsteinlegung im Zeitplan. Ab dem Frühjahr 2010 kann hier auf 615 Quadratmetern Bibliotheks- und 1115 Quadratmetern Gesamtnutzfläche nach Herzenslust geschmökert werden.

Vor allem mit dem 97 Quadratmeter großen Multifunktionsraum werde man noch viele Freude haben, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs, denn im Büdericher Zentrum fehle ein geeigneter Saal für Lesungen oder Ausstellungen. Einen Vorgeschmack lieferte vor einem Monat Henning Freiberg mit seiner Poe-Baustellenlesung.

"Viele Meerbuscher werden dieses Haus der Medien für sich entdecken. Und sie werden spüren, was es heißt, eine wirkliche Stadtbibliothek ihr Eigen zu nennen", versprach Spindler, der mit der Mediothek in Büderich einen Schlusspunkt hinter viele Jahre mit Provisorien und Unzulänglichkeiten gesetzt sieht.

Auf der Baustelle werden derzeit die Fenster eingesetzt, der Aufzug wurde bereits montiert, der Innenausbau läuft auf Hochtouren. Die großen Fenster, der offene Markt- und Präsenzbereich im Erdgeschoss, die geplante Leseterrasse mit Blick ins Grüne - all diese Besonderheiten des Hauses sind bis jetzt nur zu erahnen, sollen die Bücherei ab dem Sommer aber zu einem "Wohlfühl-Haus für alle Generationen" machen.