Langst-Kierst: 15 Millionen Euro für einen sicheren Deich eingeplant

Deichgräf Friedrich von der Leyen hofft auf Geld des Landes. Die Sanierung könnte 2010 beginnen.

Langst-Kierst. "Jetzt kann das Ingenieurbüro endlich mit der Bauausführungsplanung beginnen", sagt Deichgräf Friedrich Freiherr von der Leyen zufrieden. Mittwochmorgen erhielt er von Oberregierungsrat Udo Hasselberg den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf.

Festgestellt werden in dem Dokument die geplanten Sanierungsarbeiten an dem neun Kilometer langen Rheindeichabschnitt zwischen der Stadtgrenze Krefelds und dem südlichen Ortsrand von Langst-Kierst.

"In einem Jahr wird die Bauausführungsplanung abgeschlossen sein, dann werden wir den Förderantrag an das Land stellen", erläutert der Deichgräf die weitere Vorgehensweise. In der Regel übernehme das Land 80 Prozent der Kosten. "Insgesamt kann das Projekt bis zu 15 Millionen Euro kosten." Von den technischen Voraussetzungen her sei man bereit, am 1.April 2010 mit der Sanierung zu beginnen.

Doch warum soll der Deich saniert werden? "Er entspricht nicht mehr den Vorgaben des technischen Regelwerks. Die Abflussmengen bei Hochwasser nehmen zu. Außerdem leben mittlerweile viel mehr Menschen hinter den Deichen", begründet Oberregierungsrat Hasselberg die Entscheidung.

"Der jetzige Wall kann nur 12000 bis 13000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abwehren, der neue Deich hat eine Belastbarkeit von 14600 Kubikmetern." Breiter und höher wird das Schutzschild, Bäume, die es durch Wurzeln schädigen, werden entfernt. "Außerdem werden wir Rampen, die quer zum Deich stehen, hydraulisch sinnvoll umbauen, damit sie den Abfluss nicht behindern", erläutert Hasselberg.

In der Regel werden Deiche zur Landseite ausgebaut. Lediglich in Langst-Kierst sei geplant, die Konstruktion aufgrund von Baugrundstücken zur Rheinseite hin zu erweitern. "Als Ausgleich weiten wir zwischen Nierst und Langst-Kierst das Rheinvorland aus, indem wir den Deich dort in größerem Stil verlegen." Trotzdem werde ein Teil des alten Deichs stehen bleiben. "So erhalten wir den Lebensraum für den Ameisenbläuling", erklärt Diplom-Biologe Rainer Leiders.

Geschützt werden auch die Anwohner. "Wir bauen auf der Deichkrone zwischen Langst-Kierst und Nierst einen Fahrradweg. Wo Anwohner leben, verlegen wir den Weg allerdings, so dass sich niemand in seiner Privatsphäre gestört fühlt", begründet Deichgräf von der Leyen die Entscheidung.

Proteste der Anlieger befürchtet von der Leyen nicht. "Wir haben im Jahr 2006 bereits alle Probleme mit Anwohnern ausgeräumt."

Jeder, der sich mit dem Planfeststellungsbeschluss auseinandersetzen möchte, kann die Unterlagen voraussichtlich ab Mitte Oktober sowohl in der Stadt Krefeld als auch in der Stadt Meerbusch einsehen.