Azubis bleiben unter sich

Peek & Cloppenburg hat im Neusser BBZ eigene Klassen für die Auszubildenden.

Rhein-Kreis Neuss. Wenn die Auszubildenden des Modeunternehmens Peek & Cloppenburg (P&C) zum Unterricht in die Berufsschule gehen, bleiben sie dabei fortan unter sich. Im Kreis-Berufsbildungszentrum (BBZ) in Neuss hat der Konzern nun eigene P&C-Klassen eingerichtet, in denen alle neuen Auszubildenden bundesweit in Zeitblöcken von zwei Wochen unterrichtet werden.

"Dieses Konzept der Zentralbeschulung ist in Deutschland bisher einmalig", sagt BBZ-Bildungsgangleiterin Cornelia Schäfers. Das Unternehmen hatte dafür drei Berufsschulen in der engeren Auswahl. "Letztendlich ist P&C mit uns die Kooperation eingegangen, weil der Bereich Einzelhandel hier sehr gut ist", erklärt Ernst Bizer, Oberstudiendirektor des BBZ.

Noch kommen nur die etwa 100 Auszubildenden des ersten Lehrjahres nach Neuss. In den kommenden Jahren sollen aber alle Azubis ihr Handelswissen am BBZ vertiefen. Die jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 23 Jahren werden in vier etwa gleichgroße Klassen unterteilt. "Diejenigen, die nicht aus Nordrhein-Westfalen kommen, werden während der Zeit in einem Neusser Hotel untergebracht", sagt Verena Grünberg vom P&C-Personalmarketing.

Die Entscheidung, eigene Klassen für die Auszubildenden zu gründen, sei dem Konzern nicht schwer gefallen, sagt Grünberg. "Die Qualitätsunterschiede zwischen den vielen lokalen Berufsschulen, in denen die Schüler bisher unterrichtet wurden, waren einfach zu groß." Einen weiteren Vorteil sieht Grünberg darin, dass sich nun auch Auszubildende aus verschiedenen Regionen kennenlernen. "Jeder Auszubildende kennt dann mindestens einen weiteren in anderen Filialen."

Als die Zusage für das Neusser Berufsbildungszentrum feststand, hat auch der Rhein-Kreis rasch gehandelt und einen gesamten Gebäudebereich der Schule renoviert. Dort, im Bautrakt D, ist auch der so genannte Warenverkaufsraum eingerichtet. Darin muss sich jeder Auszubildende einem simulierten Verkaufsgespräch stellen, das von den Mitschülern per Videoübertragung im Raum nebenan verfolgt und bewertet wird.