Marktleute in Büderich : Händler sind nicht glücklich

Die Marktleute in Büderich sehen dem Umbau mit Bedenken entgegen.

Büderich. Morgen fällt die Entscheidung im Hauptausschuss, eine Woche später, am 13.Dezember, wird der Rat sein Votum abgeben. Dann steht fest, wie sich der Büdericher Wochenmarkt entwickeln wird.

Nach den intensiven Gesprächen in den vergangenen Wochen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die politische Mehrheit sich dazu entscheidet, den Büdericher Markt aus den Händen der Stadt unter die Regie eines privaten Investors zu geben: Der Geschäftsmann John Peek, 39, will Markt und Dorfplatz aufmöbeln.

"Zumindest kann sich keiner beschweren, dass er nicht genug weiß", spielt Peek auf seine Aufklärungskampagne und Charmeoffensive der vergangenen Wochen an. Die war notwendig, kam spät, führte ihn aber schließlich zu den aktuellen Markthändlern, in alle Fraktionen und zu möglicherweise interessierten Händlern.

Peek will feste Pavillons dorthin setzen, wo Politik und Verwaltung ursprünglich Büderichs Marktleute platzieren wollte: vorne hin zur Dorfstraße. Warenangebot: ausschließlich Frischware. Stände und Wagen der fahrenden Händler sollten dafür weichen.

Unter dem Einfluss der Diskussion nahm Peek seine Pläne, ließ sie umzeichnen, verschob hier einen Wagen und nahm dort einen fort und hat jetzt ein Konzept, das Verkaufspavillons sowie mobile Stände und Wagen kombiniert. 70 Prozent der aktuellen Marktbeschicker, so Peek zuletzt, seien mit im Boot.

Ob die anderen noch gefragt werden? Abgelehnt haben? Mancher Händler wartet noch heute auf einen versprochenen Anruf.

Dass Peeks Konzept scheitert und alles so bleibt wie es ist, glaubt kein Händler. Vielen wäre es trotzdem am liebsten. Sie fühlen sich unter Druck, haben Angst um ihren Lebenserwerb, fürchten die wachsende Konkurrenz ebenso wie sich zu übernehmen.

Doch es sind nicht nur wirtschaftliche Kriterien, die die Stimmung drücken: "Die Atmosphäre unter uns ist gut. Man kämpft um die Gemeinschaft und will nicht, dass einer auf der Strecke bleibt", schildert ein Händler die verkorkste Situation. "So einen Markt kann man ganz schnell von außen kaputt machen."

Alle 16 Händler in den neuen Markt zu integrieren, sei schon wegen des Angebots nicht möglich. Das schmerze ihn und auch, dass durch den neuen Markt so viele Parkplätze wegfielen, die die Einzelhändler an der Dorfstraße bräuchten. "Sie leben doch von dem Parkplatz. Ist der weg oder viel kleiner, gehen auch die Kunden."