3 M Produkt auf koreanisch
Eineasiatische Firma soll das Patent für reflektierende Streifen für Feuerwehranzüge vom Neusser Unternehmen verletzt haben.
Neuss. "Kommissar Zufall" ist auch bei dem Unternehmen mit Deutschlandzentrale in Neuss 3M tätig. Ein Mitarbeiter des Hauses hatte im September 2007 bei der Messe für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (A+A) in Düsseldorf einen Stand der Konkurrenz besucht.
Dort war ihm beim Blick in einen Prospekt der Firma ein Produkt aufgefallen, das er sehr gut aus seinem eigenen Hause kannte: reflektierende Streifen, mit denen nicht nur hierzulande die Feuerwehren für ihre Schutzkleidung ausgestattet werden.
Der Vorwurf von 3M: Eine südkoreanische Firma habe mit dem Angebot sowie Verkauf des Materials das Patent des Neusser Hauses verletzt. Und dieser Vorwurf bedeutet nichts anderes, dass die Koreaner das Firmenprodukt von 3M geklaut hätten.
Deshalb hat das Neusser Unternehmen eine Patentverletzungsklage auch gegen die in Europa sitzende GmbH und deren Geschäftsführer beim Landgericht Düsseldorf eingereicht.
Bei einer Verhandlung zum Ende des Jahres geht es laut Stefan Wilhelm, der bei 3M in Neuss für das europäische Patentrecht zuständig ist, nicht nur nur um eine künftige Unterlassung des Angebots und des Verkaufs, sondern auch um eine Schadensersatzklage.
3M beliefert die Feuerwehrbranche seit über 25 Jahren mit Produkten für bessere Sicherheit. Die Kräfte der Feuerwehr können mit den Sichtstreifen bei Einsätzen insbesondere bei Dunkelheit besser erkannt werden. Für das so genannte "Retroreflexmaterial", um das es geht, wurde bereits im März 1995 ein Patent beantragt. Im Jahre 2001 wurde es vom Europäischen Patentamt erteilt.
3M hält nach Angabe von Pressesprecher Manfred Kremer aktuell rund 25.000 Patente weltweit. Über 600 werden jedes Jahr neu angemeldet. Das ist auch das Geschäft des Unternehmens: "Das ist unser Wissen, was wir durch entsprechende Klagen schützen wollen", so Kremer.