Am Südbad werden Container für Flüchtlinge aufgestellt
Die Unterkunft wird ab Mai bis zu 70 Personen Platz bieten.
Neuss. Es hat nicht lange gedauert, bis die erste kritische Nachfrage per E-Mail bei Sozialdezernent Stefan Hahn einging. Denn heute, 10. Februar, informiert die Verwaltung ab 17 Uhr in der Gesamtschule an der Erft, Aurinstraße 63, über den Status quo und geplante Maßnahmen zur Flüchtlingsunterbringung — doch am Südbad wurde bereits mit dem Aufbau von Container-Unterkünften begonnen. „Da wurde dann gleich gefragt, weshalb wir nicht früher informiert hätten“, sagt Hahn — und entkräftet die Kritik. „Es ist seit einem Dreivierteljahr bekannt, dass die Container-Unterkünfte dort hinkommen. Zudem wurde bereits mitgeteilt, dass sie bestellt sind. Bezugsfertig sind sie voraussichtlich ab Mai.“ Man hinke mit der Bürger-Info also keineswegs hinterher.
Drei Themenkomplexe möchte der Sozialdezernent heute mit den Bürgern besprechen. Erstens wird es um den aktuellen Zeitplan für die Container-Unterkünfte am Südpark gehen, zweitens um die Nutzung der Schule am Wildpark — eine Dependance der Landeseinrichtung im ehemaligen Alexius-Krankenhaus — und drittens um eine mögliche Nutzung der Eissporthalle sowie die Errichtung einer Traglufthalle am Südpark — auch, um Gerüchte zu entkräften. „Im Grunde sind all unsere Planungen bereits bekannt“, sagt Hahn. „Es geht uns darum, die Bürger auf dem Laufenden zu halten und ihnen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen — und natürlich auch Sorgen zu äußern.“
Bei der Info-Veranstaltung in der Gesamtschule an der Erft sollen daher auch mögliche Befürchtungen der Bürger ausgeräumt werden — zum Beispiel über Auswirkungen der Unterkünfte auf das Umfeld, etwa durch Lärm, sowie Abläufe vor Ort. „Die Bürger sollen über die Details, die sie interessieren, Bescheid wissen“, sagt Stefan Hahn.
Der Sozialdezernent geht davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge, die der Stadt Neuss durch die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg zugewiesen werden, in den kommenden Monaten wieder anzieht und höher ausfällt als zuletzt. Zwar sei immer etwas „Nebelstochern“ dabei. „Aber wenn sich die weltpolitische Lage sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht ändern, wird es einen mit dem Vorjahr vergleichbaren Zustrom geben“, sagt Hahn. Dafür müsse man gerüstet sein und entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten vorhalten.
Die Container-Unterkünfte am Südpark sollen Platz für 70 Personen bieten. „Faktisch rechnen wir mit einer Auslastung von etwa 80 Prozent“, sagt Hahn. „Es werden dort vermutlich also eher bis zu 60 Personen untergebracht.“