Stadt fehlt Geld für Schulumbau
Zuschüsse vom Land könnten Bau des Bildungszentrums beschleunigen. Doch der Stadt fehlt der nötige Eigenanteil.
Grevenbroich. Der Standort der Realschule an der Bergheimer Straße wird 2017 aufgegeben. Nach den Plänen der Stadt soll in den nächsten Jahren ein Bildungszentrum in den freiwerdenden Gebäuden entstehen. Jetzt besteht die Chance, dieses Vorhaben schon bis 2018 umzusetzen — mit Millionen-Zuschüssen des Landes Nordrhein-Westfalen. Doch die Stadt hat kein Geld, um den erforderlichen Eigenanteil zu leisten. „Konkret sind es knapp 1,5 Millionen, die unter dem Strich fehlen“, sagte Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen gestern.
Das Land hat ein Förderpaket geschnürt, mit dessen Hilfe bestehende Schulen und Kindertagesstätten kurzfristig — und zwar innerhalb der nächsten beiden Jahre — umgebaut werden können. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf der Integration von Flüchtlingskindern. Da die Stadt ohnehin plant, die Katholische Grundschule an der Graf-Kessel-Straße und die Kindertagesstätte am Hartmanweg in Zukunft an die Bergheimer Straße zu verlegen, hätte sie von dem Förderpaket profitieren können. Immerhin werden 70 Prozent der Gesamtkosten vom Land getragen.
Bürgermeister Klaus Krützen hat im Rathaus die Investitionskosten für ein Bildungszentrum auf dem Gelände der Realschule ermitteln lassen. Rund zehn Millionen Euro wären dafür aufzubringen. „Für den Eigenanteil von drei Millionen Euro könnten wir etwa die Hälfte der Summe beisteuern. Doch den Rest bekommen wir leider nicht zusammen“, sagt der Verwaltungschef. Für die Stadt stünden mit der Sanierung der Feuerwache an der Lilienthalstraße oder den Maßnahmen im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungsprojekts (ISEK) große Investitionsprojekte an. Vor diesem Hintergrund sieht Krützen keinen Anlass, sich „in ein finanzielles Abenteuer zu stürzen“. Krützen hat daher dem nicht öffentlich tagenden Ältestenrat der Stadt empfohlen, von dem Umbau der Realschule Abstand zu nehmen — zumindest vorerst.
Im Rathaus wurden bereits vor Monaten vielfältige Überlegungen angestellt, wie die insgesamt 27 Klassen- und Fachräume, die Gymnastik- und die Turnhalle sowie die Hausmeisterwohnung künftig genutzt werden können. Dabei wurde die Idee zu einem Bildungszentrum geboren. Dort könnten nicht nur die Katholische Grundschule und die Tagesstätte einen neuen Platz finden, sondern auch Volkshoch- und Jugendkunstschule. Darüber hinaus wurde darüber nachgedacht, das Stadtarchiv an die Bergheimer Straße zu verlegen.
„Das ist ein interessantes Projekt“, sagt Krützen, der weiterhin an den Plänen für ein Bildungszentrum festhalten möchte. „Auf die Schnelle ist das aber nicht zur realisieren“, sagt er. Das Zentrum passt zu einem Antrag, der von CDU und SPD im Rathaus eingereicht wurde. Beide Fraktionen schlagen eine Umsiedlung von Grundschule und Kita vor. Die freiwerdenden Areale — sowie der Kirmes- und Turnierplatz — sollen für eine Neugestaltung der City genutzt werden.