Bürgermeister stellt Zukunft des Neujahrskonzerts in Frage
Reiner Breuer will für die Außendarstellung der Stadt prüfen lassen, ob das Konzert weiterhin ausgerichtet werden soll.
Neuss. Bürgermeister Reiner Breuer sucht nach neuen Formen, wie die Stadt repräsentieren und Kontakt zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen pflegen kann. Nachdem er schon den von seinem Amtsvorgänger eingeführten „Festlichen Abend“ im Zeughaus gleich nach Amtsantritt im Oktober abgesagt hatte, beendete er in dieser Woche mit einem Federstrich die Gepflogenheit, alljährlich Wirtschafts-Kapitäne zu einem Golfturnier der Wirtschaftsförderung auf den Golfplatz Hummelbachaue einzuladen.
Aber auch das Neujahrskonzert der Stadt, zu dem morgen ab 11 Uhr die Deutsche Kammerakademie am Rhein in der Stadthalle aufspielen wird, stellt Breuer zur Disposition. „Ich überlege, ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt, auf das neue Jahr anzustoßen“, sagt der Verwaltungschef.
Über den „Festlichen Abend“ hatte Breuer nicht lange nachdenken müssen. Angesichts des Millionendefizits im Haushalt hielt er es für ein schlechtes Signal, 30 000 Euro aus der Stadtkasse zu nehmen (und 60 000 Euro von städtischen Tochterunternehmen), um 400 Personen zu bewirten. Vor der Absage des Golfturnieres allerdings ließ er sich die Frage beantworten, ob dieser Tag an der frischen Luft mit 70 bis 100 Gästen, für den die Stadt nach Breuers Darstellung 10 000 Euro überwies, einen messbaren Mehrwert erbringt.
Die Antwort stellte ihn alles andere als zufrieden. Breuer stellt aber klar: „Ich habe natürlich weiter großes Interesse daran, im Gespräch mit der Wirtschaft zu sein.“
Das Neujahrskonzert, ebenfalls von seinem Vorgänger Herbert Napp als Ersatz für den Neujahrsempfang aus der Taufe gehoben, will Breuer nicht schmähen: „Das ist eine attraktive Veranstaltung.“ Er lasse aber prüfen, ob nicht „kleinformatigere“ Veranstaltungen geeigneter sein könnten. Eine Entscheidung darüber werde er im Frühjahr fällen. -nau