Dormagen: 2253 Kilometer in 24 Stunden erschwommen

761 Schwimmer traten in der Römertherme für einen guten Zweck an.

Dormagen. Es hat sehr viel Mühe gekostet - lautete das Fazit eines Teilnehmers beim 24-Stunden-Schwimmen in der Römertherme. Doch seine Anstrengungen wurden am Ende der Veranstaltung mit einer Silbermedaille für 1500 zurückgelegte Meter belohnt.

Überhaupt keine Strapazen konnten Karin Fischer angesehen werden. Das Vorstandsmitglied des TSV Bayer Dormagen war rund um die Uhr im Einsatz. "Ich fühle mich nach 24 Stunden Dienst immer noch frisch", sagte sie.

Über 50 Helfer verrichteten ihre Arbeit am Beckenrand oder am Buffet als Diskjockey oder in der Statistikabteilung. Insgesamt 761 Schwimmer waren beim diesjährigen Wettbewerb dabei. "Obwohl es deutlich weniger Teilnehmer sind als im vergangenen Jahr, wurde die selbe Distanz erreicht", sagte Fischer. Am Computer errechnete sie 2253,620 Kilometer.

Doch die Technik hatte nicht jedem Schwimmer eine Leistung zugetraut: Den ältesten Teilnehmer, Heinz Ohlmeier (Jahrgang 1921), wollte das Programm nicht aufnehmen. Als früheste Jahreszahl hatte der Computer 1930 eingespeichert. Ohlmeier schwamm mit 3000 Metern zu einer Goldmedaille.

Den Startschuss am Freitagnachmittag gab Bürgermeister Heinz Hilgers. Danach sprang er ins Wasser und legte 300 Meter zurück. Das reichte jedoch nur zu einer Teilnahmeurkunde, denn für Bronze mussten mindestens 500 Meter am Stück zurückgelegt werden. Startschwimmer war Günter Ballstein. Vor fünf Wochen war er noch bei der Triathlon-Weltmeisterschaft in Vancouver am Start. Dort gewann er in seiner Altersklasse 70 bis 74 seinen siebten WM-Titel.

Am Freitagabend wurde es eng im Becken: Rund 100 Schwimmer mussten sich die acht Bahnen teilen. Auch in der Nacht war stets etwas los. Die kühle Außentemperatur von 13 Grad störte die Schwimmer bei einer Wassertemperatur von 29 Grad aber nicht.

Oliver Fuchs hatte am Samstag erst seine Kinder Julia und Florian ins Wasser geschickt, ehe er selbst ins Becken sprang. "Ich muss ein gutes Vorbild abgeben. Meine Kinder sollen nicht sagen, dass sie etwas machen müssen, was sich der Papa nicht traut", sagte er. Die drei Kilometer waren für ihn keine leichte Aufgabe: "Eigentlich konnte ich schon auf den letzten zehn Bahnen überhaupt nicht mehr."

Für Schwimmer, die 10000 Meter zurücklegten, gab es einen kleinen Pokal. Stärkste Teilnehmerin war in diesem Jahr Dörthe Stalmann mit 21 Kilometern. Das war allerdings weit entfernt vom wahrscheinlich ewigen Rekord. Nicole Brenner schwamm vor einigen Jahren 78 Kilometer.

Das elfte 24-Stunden-Schwimmen in der Römertherme diente wieder einem guten Zweck. Aus einem Anteil der Startgelder sowie dem Inhalt eines Sparschweins wurden 959,20 Euro an die Hospiz-Bewegung Dormagen gespendet. stef