Dormagen: Hilgers zum Bürgermeister-Kandidaten gewählt

Kommunalwahl: 96 von 98 SPD-Mitglieder stimmen am Abend für den amtierenden Stadtchef.

Dormagen. Heinz Hilgers ist Dienstagabend auf der Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbandes zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr gewählt worden. Er erhielt im Bürgerhaus Horrem 96 von 98 abgegebenen Stimmen. Der amtierende Bürgermeister nahm die Wahl an und freute sich über sein erstes Wahlgeschenk: Die Jusos bieten ihm 3000 Wahlstunden an, die ihm deren Vorsitzende Erik Lierenfeld in Form eines Schecks überreichte.

Für die SPD-Mitglieder stand kein Gegenkandidat zur Wahl. Bei dem deutlichen Sieg hätte Hilgers die prominenten Fürsprecher, die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und den ehemaligen NRW-Innenminister Fritz Behrens, nicht mitbringen müssen. Schmidt sagte über Hilgers: "Er ist für mich einer, wenn nicht der glaubwürdigste Politiker in Deutschland. Seine Glaubwürdigkeit ist in Dormagen täglich zu sehen, zu hören und zu spüren." Er habe als Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes nicht nur einen wirksameren Kinderschutz und Elternarbeit gefordert, sondern er hat die Möglichkeit, genau das zu praktizieren, sofort beim Schopf ergriffen." In ihrer Rede forderte die Bundestagesabgeordnete, dass Kinderrechte als Grundrecht in der Verfassung aufgenommen gehörten.

Behrens lobte Hilgers als einen Mann der klaren Sprache und ehrlichen Worte. Das bewies der Kandidat sogleich in seiner Rede: "Dass mit einer absoluten CDU-Mehrheit und einem CDU-Bürgermeister alles automatisch besser wird, ist nicht nur zwischen 1999 und 2004 widerlegt worden." Die CDU reklamiere die Leistungen und Ideen anderer für sich: Der Abbau der Schulden, die Umstrukturierung der Verwaltung und die neuen Strategien und Konzepte in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Bildungs- und Gesundheitspolitik seien nicht die Ideen der CDU. "Richtig ist, dass ich viel Unterstützung hatte, aber die verlässliche Basis war zu jedem Zeitpunkt die Dormagener SPD-Fraktion."

Die Umstrukturierung des Konzerns Stadt sei noch nicht beendet. Hilgers kündigte fürs nächste Jahr Vorschläge für eine krisenfestere Finanzstruktur an. Hilgers wolle sich zudem dafür einsetzen, dass Dormagen neue Gewerbeflächen erhält. "In der kommenden Legislaturperiode wird Dormagen zeigen, dass es auch eine Kulturstadt ist und eine lebenswerte Stadt für Senioren." Für die Innenstadt forderte Hilgers, wie bereits CDU-Kandidat Peter-Olaf Hoffmann, eine Standortgemeinschaft, in der sich Eigentümer und Einzelhändler den Herausforderungen der nächsten Jahre stellen.

Eine deutliche Absage zur Zusammenarbeit erteilte Hilgers der Linkspartei. An der Erarbeitung des Wahlprogramms könnten alle Bürger mitarbeiten, warb er.