Neuss: Bürgermeister ist Kandidat der CDU
Kommunalwahl: Herbert Napp erzielte gestern Abend 73,3Prozent der Stimmen.
Neuss. 107 Ja-Stimmen, 39Nein-Voten, neun Enthaltungen: Mit einer Zustimmung von 73,3 Prozent wurde gestern Abend Bürgermeister Herbert Napp im Zeughaus zum Bürgermeister-Kandidaten der CDU gewählt. Es gab keinen Gegenkandidaten.
Zuvor hatte Parteichef Jörg Geerlings ("Herbert Napp kann’s") dem Bürgermeister in Anlehnung an die US-Kandidaten Obama und McCain eine Mischung aus jugendlichem Schwung und Erfahrung attestiert und eine Erfolgsbilanz der politischen Arbeit während der vergangenen Jahre gezogen.
Das tat auch der Bürgermeister. Konfliktthemen allerdings sparte er nicht aus. So etwa den Erhalt der Linie 709 im Hauptstraßenzug: nach entsprechendem Ratsbürgerentscheid durch einen Ratsbeschluss auch einhellig von der CDU-Fraktion mitgetragen, ist das Thema in der Partei nach wie vor umstritten. Wichtig aber sei es, dass das Thema nun nach jahrzehntelanger Diskussion überhaupt abgeschlossen werde, so Napp, der sich einen deutlichen Seitenhieb auf die Liberalen nicht versagte: Die "von der FDP initiierte Aktion" ’Bahnfrei’ zeige, dass diese Partei einen in demokratischem Verfahren gefassten Ratsbeschluss nicht akzeptiere. Auch zum Thema Jahnstadion bekräftigte der Bürgermeister die Linie der CDU-Fraktion, setze doch Komprimissfähigkeit einen festen Standpunkt voraus. Würden Aktionen wie "Rettet das Jahnstadion zum alleinigen Maßstab der Politik, hieße es am Ende "Rette sich wer kann."
Nur kurz ging Herbert Napp auf den Hauptgegner im Wahlkampf, die SPD, ein, erzähle doch deren Parteichef jedem, er glaube selbst nicht an einen Sieg. Den müsse sich allerdings auch die CDU erarbeiten, mahnte Napp und warb eindringlich um Geschlossenheit. Nach kurzer Aussprache gab die Mitgliederversammlung dem Bürgemeister das Votum, im nächsten Jahr wieder anzutreten. Gewählt wird aller Voraussicht nach am 7.Juni.