Neuss: Warnstreik bei Inbus-Erfinderfirma
Im Tarifkonflikt haben 376 Acument-Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.
Neuss. Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben am Montag auch in Neuss Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, um ihren Forderungen im Tarifkonflikt Nachdruck zu verleihen.
Nach dem Ende der Friedenspflicht beteiligten sich etwa 180Mitarbeiter der Frühschicht der Autozulieferer-Firma Acument an der Further Straße zwischen 10 und 11 Uhr an den Warnstreik. Am Abend streikte dann die Spätschicht ebenfalls für eine Stunde.
Rund 11 000 Beschäftigte arbeiten im Rhein-Kreis Neuss in der Metall- und Elektroindustrie. Für sie fordert die Gewerkschaft 8Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten derzeit 2,9 Prozent. Nihat Öztürk, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Düsseldorf-Neuss: "Dieses Angebot ist respektlos und zeugt von Arroganz."
Mit Plakaten und Trillerpfeifen zogen die Beschäftigten von Acument vor die Lehrwerkstatt des Unternehmens, das bis vor zwei Jahren zum US-Konzern Textron gehörte und aus den Bauer und Schaurte Werken (bis 1980) hervorgegangen ist.
Deren bahnbrechende Erfindung war der Inbus-Schlüssel. Dieser Geschichte ist sich auch Betriebsrat Emanuel Pantelakis bewusst. "Wir sind stolz auf die Tradition unseres Unternehmens. Darum hatte unsere Stimme im Ringen der IG Metall um 8Prozent mehr Geld auch Gewicht."
Dass der Warnstreik angesichts der Finanzkrise und angekündigter Entlassungen in der Wirtschaft zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt, glaubt Pantelakis nicht. "Wir haben keine Kosten-, sondern eine Vertrauenskrise. Wenn die Angestellten wieder Geld in der Tasche haben und den Firmenbossen vertrauen können, geben sie auch wieder Geld aus."
Für Mittwoch sind Warnstreiks bei Alu-Norf und Hydro angekündigt. In Grevenbroich ist eine Demonstration vom Montanushof zur Feuerwache geplant.