Neuss: Anwohner klagen gegen Marianum-Pläne
Betroffene ziehen vor das Oberlandesgericht Münster.
Neuss. Sie hatten es angedeutet, nun machen Bewohner des Viertels am Lukaskrankenhaus ernst: Sollte der Rat am 7. November die Bebauung des Marianum-Parks beschließen, will eine Gruppe von Anwohnern um Angelika Brockmann per Klage ein Normenkontrollverfahren beim Oberlandesgericht Münster einleiten. Dann würde der Bebauungsplan vor Gericht umfassend geprüft.
Unverhältnismäßig sei die Bebauung, massive negative Auswirkungen auf das ganze Viertel seien zu erwarten, außerdem halte die Stadt Denkmalschutzauflagen nicht ein und missachte Artenschutzgesetze, so die Ansatzpunkte der Anwohner.
Auch gebe es erhebliche Mängel im Verfahren. "Bei diesem Planungsvorhaben", so heißt es in der Mitteilung von Freitag, "geht es ausschließlich um Gewinnmaximierung des Neusser Bauvereins, ohne dass eine weitreichende zukunftssichere städtebauliche Gesamtplanung besteht."
Das politische Verfahren geht aller Voraussicht nach am 7. November zu Ende. Im Planungsausschuss hatte die CDU mit ihrer Mehrheit die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen; das ist auch in der Ratssitzung zu erwarten. Bürgermeister Herbert Napp sieht einer Klage gelassen entgegen: "Das ist das gute Recht der Anwohner. Ich gehe aber davon aus, dass die Klage wenig Aussicht auf Erfolg haben wird."