Grevenbroich: Ein Blitz, ein Kunstwerk
Noch in diesem Jahr beginnt Thomas Stricker mit der Arbeit an seiner Skulptur, die am Erckens-Park aufgestellt wird.
Grevenbroich. Künstler Thomas Stricker hat Großes vor. Mindestens zwölf Meter hoch soll seine Skulptur mit dem Titel "Permanent Lightning" im Stadtpark aufragen. Mit dem Entwurf des Edelstahlblitzes gewann der 46-jährige Künstler jetzt den mit 100000Euro dotierten Sparda-Kunstpreis NRW der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West (die WZ berichtete).
Doch das Geld ist kein Geschenk an Stricker, sondern konkret mit der Realisierung von "Permanent Lightning" verbunden, deren Kosten er selber trägt. "Das wird oft missverstanden. Denn obwohl es sich Kunstpreis nennt, ist es doch ein ganz normaler Auftrag", macht der Künstler deutlich. Mit dessen Erfüllung beginnt Thomas Stricker noch vor Ablauf dieses Jahres.
So sind eine Menge Fragen zu klären, die Statik und örtliche Gegebenheiten betreffen. Außerdem müssen die umstehenden Bäume vermessen werden, denn ihre Höhe ist Referenzmaß für den Blitz. Der Ort ist bei Stricker immer Teil der Skulptur, er soll "formal, inhaltlich und ästhetisch erfasst, verändert und bereichert werden". Grevenbroich als selbsternannte Bundeshauptstadt der Energie sei mit seinem riesigen Braunkohleabbaugebiet ein spannungsgeladener Ort, der durch den Blitz einen symbolischen Ausgleich erhält.
Erreicht werden soll eine Visualisierung "des Versuchs, etwas festzumachen, was nicht festzumachen ist, um zu zeigen, dass nicht alles festzumachen ist." "Permanent Lightning" ist Teil einer größeren Klammer in Strickers künstlerischerem Schaffen, als eines von 108 möglichen Projekten, mit denen der Künstler skulpturale Fragen im öffentlichen Raum thematisiert.
Die Gefahr, dass der Riesenblitz selber Opfer eines Einschlags werden könnte, bannt Thomas Stricker übrigens mit einem eingebauten Blitzableiter.