Dormagen: Unmut über mangelnde Sicherheit am Bahnhof

Die Interessengemeinschaft Horrem traf sich zu ihrer Sitzung im Bürgerhaus.

Dormagen. Der Vandalismus in Horrem nimmt zu, "zumindest gefühlt", ist Christian Clemens von der Interessengemeinschaft (IG) Horrem überzeugt. Die Sicherheit am Bahnhof und von dort aus der Vandalismus in Richtung Horremer Westen hat die IG deshalb in den Mittelpunkt ihrer zweiten Bürgerversammlung gestellt. Ein weiterer Punkt im Bürgerhaus war die Verteilung von 10 000 Euro, über die auf der anschließenden Jahreshauptversammlung abgestimmt wurde.

Ein Ärgernis für die Bürgerschaft sind vor allem die beiden Aufzüge am Bahnhof, die ständig wegen technischer Mängel außer Betrieb seien. Für behinderte Reisende seien die Bahnsteige oftmals nicht zugänglich. Clemens beklagte zudem die mangelnde Sauberkeit in der Fußgängerunterführung. "Mit dem Uringestank müssen wir uns offenbar dauerhaft abfinden", sagte er mit Blick auf das Problem fehlender Sanitäranlagen.

Bürgermeister Heinz Hilgers (SPD) erklärte dazu, dass bereits seit August 2005 ein Vertrag zur Neugestaltung des Bahnhofs zwischen Stadt und Bahnentwicklungsgesellschaft bestehe. Offenbar kann die Stadt einen Bebauungsplan mit Reisebedarfsgeschäften, wie von der Bahn laut Hilgers "in eher großem Umfang" gefordert, aber nicht vorlegen. Aus der "Konsensvereinbarung" mit der Bahn auszusteigen und den Platz auf eigene Faust umzugestalten hieße allerdings, auf die vertraglich gebundenen Landeszuschüsse zu verzichten.

Auch berichtete Hilgers, dass es in Verhandlungen mit der Bahn gelungen sei, eine wöchentliche Reinigung des Bahnhofs zu erreichen. Was die Toilette betreffe, sei die Stadt auch weiterhin zu einem "Provisorium" bereit. Unklar blieb, welchen Sicherheitsgewinn die Videokameras in der Unterführung bringen. Gleichwohl nicht bekannt ist, ob die Aufnahmen von der Bahn überhaupt ausgewertet werden. Dennoch sieht Clemens als Vertreter der IG in einer umfassenderen Videoüberwachung die einzige Möglichkeit für mehr Sicherheit am Bahnhof.

Soziale Jugendprojekte fanden unter den knapp 40 Anwesenden zunächst eher wenig Anklang. Das machte die Diskussion über die Verwendung der 10 000 Euro für Horrem deutlich, die laut Beschluss der Jahreshauptversammlung der IG Horrem zur Hälfte in die Bürgerstiftung Dormagen einfließen. Von der anderen Hälfte, die auf verschiedene Anträge verteilt wurde, gingen letztlich aber doch 1000 Euro in eine Ausfallbürgschaft für die Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt Integration/Anti-Gewalt.