Neuss: Wo Lernende Ruhe und Bücherwürmer Nachschub finden

Am WZ-Mobil loben die Neusser ihre Stadtbibliothek.

Neuss. Die Nutzer der Stadtbibliothek sind rundum zufrieden mit ihrer Bücherei. "Wir können nur sagen: sehr empfehlenswert", sagt Heinrich Mohren. Mit seiner Frau Marie Luise (68) ist der 72-Jährige zwei- bis dreimal in der Woche da. "Wir sind Schnellleser", sagt Marie Luise Mohren. Beiden gefällt "die große Auswahl und die freundliche, sachkundige und zuvorkommende Beratung". Das Einzige, was das Ehepaar stört: "Manche behandeln die ausgeliehenen Bücher nicht so, wie man es erwartet. Die machen Knicke in die Seiten oder kleckern mit Essen darauf."

Annemarie Wagner ist besonders von der Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter begeistert. "Man kann Anregungen abgeben. Und manchmal werden vorgeschlagene Bücher auch bestellt." Die 61-Jährige bezeichnet sich selbst als Bücherwurm. "Ein Leben ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen."

Sie kommt pro Woche mindestens einmal und leiht sich neben Büchern auch DVDs aus. "Die haben hier richtig alte Schätzchen wie zum Beispiel Filme mit Charlie Chaplin", sagt sie. Sie ist schon als kleines Kind in die Bibliothek gegangen und erklärt: "Ich benutze die Bücherei schon mehr als 50 Jahre."

Parasstu Purschoja kommt her, um zu lernen. "Ich habe morgen mündliche Abiturprüfung in Englisch." Privat nutzt sie das Angebot aber nicht und ist auch kein Mitglied. "Ich würde bestimmt vergessen, die Bücher zurück zubringen", sagt die 19-Jährige.

Zum Lernen kommen auch Annette Thurairatnam und Fidaa Anato. "Hier kann man schnell mal was in den Büchern nachschlagen, das geht besser als im Internet", sagt Annette (20). In der Bibliothek finden die beiden es ruhiger als zu Hause. "Das Einzige, was nicht so gut ist: In Klausurphasen gibt es nicht genug Platz für alle", findet Fidaa.

"Da war ich noch nie drin", sagt Patrick Renesdorf. Er sei erst vor zwei Jahren aus Bremen hergezogen, sagt der 30-Jährige. "Die Bücher, die ich brauche, die kauf ich mir." Das ist der 19-jährigen Stephanie Klotzhofer hingegen zu teuer. "Ich habe nicht immer das Geld. Und ich lese sie ja eh nur einmal."

Ein regelmäßiger Besucher der Stadtbibliothek ist Peter Funke. Der 63-Jährige leiht für seine ganze Familie aus. Sechs Kinder und 21 Enkelkinder versorgt er mit Büchern, DVDs und Musik. Zu kritisieren hat er nichts, nur einen Wunsch: "Sie sollte auch montags aufhaben."