Reliquienverehrung: Thérèse von Lisieux in Neuss
Hilfe gegen den unsichtbaren Feind „Egoismus“ erbeten.
Neuss. Es ist schon eine kontrastreiche Szenerie gestern Vormittag in der Innenstadt: Am Hamtorplatz, umgeben vom Werktagsverkehr, treffen immer mehr Gläubige ein, um die Ankunft einer Heiligen zu feiern.
Der Schrein mit den Reliquien der Kirchenlehrerin Thérèse von Lisieux macht auf seiner Reise durch Deutschland und weitere Länder für einen Tag Halt in Neuss.
Viele Menschen sind an diesem Vormittag gekommen, Schwestern und Priester, zahlreiche Laien, Junge und Alte. Und noch mehr warten bereits in der Sebastianuskirche, wo der Schrein von 12 Uhr an für einige Stunden seinen Platz finden sollte.
Pater Gregor spricht auf dem Hamtorplatz Willkommensworte. "Du kommst hier nach Neuss in eine Stadt, die schon immer auf den Schutz Gottes und die Macht der Heiligen vertraut hat", so der Pater mit Blick auf den Schrein, der seit Ende April in Deutschland unterwegs ist.
Natürlich darf der Hinweis auf den Stadtpatron St.Quirin nicht fehlen. Der habe damals, als die Stadt mehr Pilger als Einwohner kannte, bei der Belagerung durch die Burgunder geholfen. Heute gelte es, so Pater Gregor, die Hilfe der Heiligen gegen einen unsichtbaren Feind zu erbitten. Der Geistliche nennt den Egoismus und verweist auf den "kleinen Weg der Liebe", den die Heilige Theresa vorgelebt habe.
Noch viele Neusser nutzen bis zum frühen Abend die Möglichkeit, der Heiligen in der Anbetungskirche St.Sebastian nahe zu sein.