Dormagener Bürgerstiftung ist gegründet

Neun Personen entscheiden im Stiftungsrat über die Mittelvergabe.

Dormagen. Unabhängig von der Politik und dem Interesse großer Firmen können Bürger künftig in einer Stiftung ihre Spenden ortsgebunden und nachhaltig einsetzen. "Wir wissen, dass es auch in Dormagen viele Menschen gibt, die heimatverbunden sind und ein Vermögen zu vererben haben, das sie sinnvoll stiften möchten", sagte Bürgermeister Heinz Hilgers bei der Gründungsveranstaltung der Bürgerstiftung Dormagen.

Diese Dormagener Stiftung ist bereits die vierte von sieben Stiftungen, die im Kreis geplant sind. Über das für die Gründung nötige Kapital von 50000 Euro hinaus, das je zur Hälfte von Currenta und der Sparkasse Neuss aufgebracht wurde, haben sich die Erststifter für die Dormagener Stiftung engagiert.

Ulrich Geldmacher, der Sohn des ehemaligen Dormagener Bürgermeisters Gustav Geldmacher, stiftete eine größere Summe. Mit einem kleineren Betrag hat sich die IG Horrem beteiligt. Weitere Zustiftungen in Höhe von 80000 Euro werden erwartet. Welche Projekte oder Institutionen im Einzelnen durch die Stiftung unterstützt werden sollen, wird der Stiftungsrat entscheiden.

Darin sind derzeit neun Personen aktiv: Rosemarie Albrecht ist seit acht Jahren ehrenamtlich in der Freiwilligenagentur Dormagen tätig: "Ich konnte an der Basis viel Erfahrung sammeln und sehe, wo Unterstützung vonnöten ist." Christian Clemens ist Vorsitzender der IG Horrem:

"Wir wollen durch die Stiftung etwas an die Bürger der Stadt zurückgeben, die uns bei zahlreichen Projekten wie etwa der Umgestaltung des Dorfangers unterstützt haben." Professor Matthias Franz ist Arzt und Wissenschaftler an der Universität Düsseldorf: "Seit 13 Jahren wohne ich mit meiner Familie in Dormagen und konnte hier private und berufliche Interessen gut verbinden. Zum Beispiel durch das hier aus der Taufe gehobene Projekt "Palme", das präventives Elterntraining für allein erziehende Mütter anbietet."

Ulrich Geldmacher ist zum einen Stifter, möchte aber zudem im Stiftungsrat sein Wissen zur Verfügung stellen. Er hat viele Jahre das Investment Banking der Deutschen Bank geleitet: "Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Geld dort investieren muss, wo man herkommt."

Bruno Grimbach ist seit 1996 Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Dormagen, aber auch Steuerberater: "Ich möchte Synergien nutzen und der Stiftung mein Fachwissen im Steuerrecht zu Gute kommen lassen." Daniela Herz ist als Rechtsanwältin für die rechtlichen Belange der Stiftung zuständig: "Außerdem bin ich seit vielen Jahren in mehreren Sportvereinen und dem Sportverband aktiv und kenne daher auch die Vereinsarbeit."

Volker Meierhöfer ist als Fachmann für Stiftungen von der Sparkasse Neuss bis Ende 2009 als Stiftungsratmitglied eingesetzt: "Auf Dauer ist geplant, die entstandenen Stiftungen im Kreis zu Netzwerktreffen zusammenzubringen." Gerd Trzeszkowski ist Leiter des Dormagener Sozialdienstes:

"Durch meine Arbeit habe ich sehr gut im Blick, wo und welche Hilfe gefördert werden kann." Letzter im Bunde ist Hans Scholten, Direktor des Raphaelshauses: "Mir ist der Ewigkeitsgedanke einer Stiftung besonders wichtig, denn das Kapital liegt nicht tot, sondern geht von Herzen ans Herz der Menschen."

Der Vorstand besteht aus Hans-Jürgen Peters, zuständig bei der Sparkasse Neuss für den Vertrieb in Dormagen, Wilfried Lülsdorf, Notar in Dormagen, und dem Geschäftsführer Heinz Pankalla vom Büro für bürgerschaftliches Engagement. An ihn können sich Bürger wenden, die sich an der Stiftung beteiligen möchten - ob durch Spenden oder durch ehrenamtlichen Einsatz.