Filmdreh bei Grevenbroich: Mit dem Hubschrauber auf Ganoven-Jagd
Am Wochenende fiel auf der A 540 die Klappe für die Action-Serie „Alarm für Cobra 11“.
Grevenbroich. Auf der A540 zwischen Jüchen und Grevenbroich hat es gekracht. Allerdings nur im Film - auf der Stadtautobahn finden wieder Dreharbeiten für die TV-Serie "Alarm für Cobra 11" statt. Ein Hubschrauber kreist am Samstag in der Luft, an seinen Kufen hängt ein Autodach. Hauptdarsteller Erdogan Atalay hockt in der offenen Tür und hält nach den Ganoven Ausschau.
Dann steht eine Verfolgungsjagd zwischen Polizei und Gangstern auf dem Drehplan. Gefilmt wird aus so genannten Camcars, Autos mit Kameraanhängern. Aus dem Hubschrauber werden ebenfalls Szenen eingefangen. Bis zu sieben Kameras sind dabei im Einsatz. "Solche Stunts können zu 99 Prozent nur einmal gedreht werden. Da muss alles stimmen", erklärt Maik Baaken, Motivaufnahmeleiter bei der Produktionsfirma Action Concept.
Die Autos sind entweder Nullserien, die vom Hersteller nur für Tests gebaut wurden, oder alte Schrottautos, die ausgebeult und hergerichtet werden. Reine Fahrszenen oder Aufnahmen mit dem Hubschrauber werden von den Haupt- und Nebendarstellern selbst gespielt. Kommt es in einer Szene zum Crash oder Überschlag, werden die Schauspielparts von Stuntmen übernommen.
"Alarm für Cobra 11" geht mittlerweile in die 14. Staffel. Der Arbeitstag vom Maik Baaken in Grevenbroich beginnt schon um 5 Uhr morgens. Drehbeginn ist um 8 Uhr, Feierabend rund zehn Stunden später. Zwei Folgen sind am Wochenende gedreht worden.
Am Schluss stehen den Verantwortlichen etwa zehn Sendeminuten zur Verfügung. "Das ist viel. Wir arbeiten recht schnell. Andere Teams produzieren lediglich drei bis fünf Minuten", berichtet Baaken. Sendetermin für die Grevenbroicher Folgen ist voraussichtlich im Frühjahr.
70 bis 100 Mitarbeiter sind bei einem Actiondreh am Set - von der Maskenbildnerin über den Aufnahmeleiter bis zum Regisseur. Ein Blick in die Lastwagen lässt keine Wünsche offen: Garderobe inklusive Waschmaschine und Bügelbrett, Maskenwagen mit vier Schminktischen. "Wir wären durchaus in der Lage, in der Wüste zu überleben", scherzt Maik Baaken.
Bereits vor einigen Jahren wurde die A540 für "Cobra 11"-Dreharbeiten genutzt. Die Rückkehr in den Rhein-Kreis Neuss begründet die Firma unter anderem damit, dass sich die A540 in ihrer Optik sehr von der Filmautobahn in Düren-Aldenhoven unterscheide. Das bedeute gleichzeitig eine gelungene Abwechslung für den Zuschauer. Ein weiterer Dreh in Grevenbroich im kommenden Jahr sei nicht ausgeschlossen.