Königsparade in Neuss: Kaiserwetter, beste Laune und ein Rekord-Regiment

6639 Schützen und Musiker zogen an König HorstII. und Komitee vorbei.

Neuss. Schon am Morgen war die Stimmung bestens. Überall in der Innenstadt sammelten sich die Grenadiere und Jäger, Sappeure, Artillerie, Schützengilde, Scheibenschützen, Schützenlust, Edelknaben, Hubertusschützen und das Reiterkorps, stärkten sich vor der Königsparade mit mehr oder weniger Bier und warteten auf den Start.

Der lief formell ab, eben bis auf das letzte Kommando wie immer und wie immer genau so gewünscht. Die Vorreiter stehen richtig, der Bürgerschützen-Präsident begrüßt alle Gäste, Aufstellen auf dem Markt, der Oberst ist zufrieden, Meldung an den König, das Komitee mit Ehrengästen stellt sich auf, und dann endlich: Bei Prachtwetter erweist das Regiment Schützenkönig HorstII. Dvorak seine Referenz.

Streng im Takt, elegant den Pferdeäpfeln ausgewichen, zur Freude des Komitees, das im prallen Sonnenschein in Frack und Zylinder ausharrt, und ebenso der zahllosen Zuschauer präsentieren sich mehr als 5000 Schützen und 1600 Musiker.

Vom Rathaus aus sehen die Ehrengäste zu, auf dem Balkon wie immer die Damen mit Hut der (Schützen-) Gesellschaft, in ihrer Mitte Ihre Majestät, Marlies Dvorak. Es gibt handgeschüttelten extra trockenen Riesling, auf dem Markt fließt das Bier, und unten wie oben ist die Laune prächtig. Alles geht gut mit der Königsparade, und wenn doch etwas schiefgelaufen sein sollte, so hat es niemand bemerkt.

Und auch der Bürgermeister, der den Wecker nicht gehört hatte, kam so eben noch rechtzeitig in den Frack und pünktlich um 7.50Uhr ins Rathaus, wo auch für König und Komitee das Tagesprogramm begann.

Die so oft beschworenen "Tage der Wonne" haben einen fulminanten Start erlebt. Auch die drei Ehrengäste bekamen nur den besten Eindruck von dem, was Bürgerschützen-Präsident Thomas Nickel zu dem Alleinstellungsmerkmal der Stadt erklärt hatte: Weihbischof Rainer Woelki, der das Schützenfest aus seiner Neusser Kaplan-Zeit kennt, sowie der US-Generalkonsul Matthew Boyse, der ebenso eine Premiere erlebte wie Rijekas Bürgermeister Vojko Obersnell. Sie werden beeindruckt sein.