"Gespinste" und Masken von Tumor-Patienten
Am Sonntag wird die Ausstellung "en face/ about face" in der Galerie Splettstößer eröffnet.
<strong>Kaarst. Das Gesicht als Spiegel der Persönlichkeit, in dem Herkunft, Charakter und die unterschiedlichsten Befindlichkeiten zum Ausdruck kommen - dieses Thema setzen Marianne Reiners-Maaz und Rick Levinson auf ganz unterschiedliche Weise um. Unter dem Titel "en face/ about face" zeigt die Galerie Splettstößer im Alten Rathaus ab Sonntag die erste gemeinsame Ausstellung der Viersener Künstlerin und des amerikanischen Künstlers. "Mit dem menschlichen Gesicht beschäftigen sich die beiden seit Jahrzehnten. Dabei kommt die Reflektion des Menschseins und ihr Einfühlungsvermögen für menschliches Leid zum Tragen", erläutert Brigitte Splettstößer.
Marianne Reiners-Maaz bezieht sich in ihren Aquarellen auf Pressefotos, greift aus Menschengruppen einzelne im Profil oder frontal zu sehende Gesichter heraus, aber auch lachende, weinende, schreiende und beobachtende Menschen werden porträtiert.
Ein bedeutender Teil der Exponate gehört ihren beiden großen Werkgruppen "face to face" und "Gespinste" an. In der erst genannten sind seit 1999 rund 800 gleichformatige farbige Aquarellminiaturen entstanden, mit je einem Gesicht auf weißem Hintergrund. Maria Reiner-Maaz geht in dieser Serie der Frage nach dem Wesen des Menschen nach. Bei der neuen und bisher noch nicht gezeigten Werkgruppe "Gespinste" sind zahlreiche Gesichter mit einem dünnen Film schwarzer Farbe verbunden. "Die Verbindung der dargestellten Personen kann im Zusammenhang zur weltweiten Vernetzung aller Menschen gesehen werden", erläutert die Galeristin.
Rick Levinsons künstlerische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Gesicht beruht auf seiner Erfahrung und Tätigkeit als Arzt. Bereits vor 15 Jahren hat er ganz feine aus Maschendraht geformte Gesichter, getragen von Fundstücken aus schweren Materialien, in Kaarst in der Galerie von Helme Prinzen gezeigt. Durch Lichteinfall entstehen Schatten der Gesichter auf der Wand, die eine flüchtige und oft magisch-geisterhafte Wirkung entfalten.
Vernissage am morgigen Sonntag um 12Uhr: Zur Einführung spricht Sigrid Blomen-Radermacher. Für den musikalischen Rahmen sorgen Anne und Stephan Giepner. Die Arbeiten sind in der Galerie Splettstößer, Rathausstraße3, bis zum 23. Februar zu sehen. Red
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