Grevenbroich: City-Frühling konnte punkten

Bei bestem Wetter lockte die City mit Tuchmarkt, Oldtimern und reichlich Musik.

Grevenbroich. Besser hätten es die Veranstalter kaum treffen können: Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad lockten am Wochenende zahlreiche Besucher zum City-Frühling in die Innenstadt. "Das sind ideale Voraussetzungen für den Standort Grevenbroich, um mit seiner Lage im Grünen punkten", sagte Fred Schlangen vom Werbering.

Da waren beispielsweise die Kunden aus Wevelinghoven, die den Besuch mit einem Spaziergang in die Stadtmitte verbunden hatten. Oder die Besucher, die aus anderen Städten zum Shopping anreisten. Genügend Zeit für die Aktivitäten war jedenfalls vorhanden. Am Samstag hatten die Läden bis 18 Uhr geöffnet, am verkaufsoffenen Sonntag ab 13 Uhr.

Gemütlich begann es am Samstag mit dem Tuchmarkt auf der Karl-Oberbach-Straße. Obwohl die angebotenen Waren - Stoffe sowie Zubehör fürs Nähen und Schmuckbasteln - im Grevenbroicher Einzelhandel eher spärlich vertreten sind, blieb der ganz große Ansturm der Besucher aus. Da sind die Tuchmarkt-Händler durchaus anderes gewohnt. Beispielsweise Cäcilia Niewerth, die mit ihrem Sortiment aus Loden und Designerstoffen seit einem Jahr mit der Gruppe quer durch Nordrhein-Westfalen unterwegs ist. Kein Vergleich zum Münsterland oder dem Ruhrgebiet, wo die Veranstaltung Kultcharakter hat, findet sie: "Wenn wir in Essen sind, ist es so voll, dass man keinen Fuß auf die Erde kriegt."

"Mag sein, dass es am Wochentag lag", mutmaßt ihre Kollegin Michaela Biskup. Normalerweise sei der Andrang an ihrem Stand mit Schmuck und Perlen zum Selbermachen kaum zu zweit zu bewältigen. Am Samstag dagegen schaffte sie es sogar allein. "Samstage laufen nie so gut wie Sonntage", so ihre Erfahrung, "aber für einen Samstag bin ich ganz zufrieden." Bei vielen Besuchern käme an diesem Tag wohl noch nicht die rechte Muße zum Stöbern auf, weil noch Besorgungen fürs Wochenende anstehen.

Hier rückte dann der Wochenmarkt in den Mittelpunkt des Interesses. Der war, zur Freude der Obst- und Gemüsehändler, wieder am angestammten Ort - auf dem Marktplatz. Bei früheren Stadtfesten hatten die Händler auf den Zehnthof ausweichen müssen. Der ist zwar nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, manche Stammkunden waren dennoch ausgeblieben. Das sorgte bei den Händlern für Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent. "Gut, dass sich Bürgermeisterin Kwasny dafür stark gemacht hat, dass wir hier bleiben können", freute sich Marktbeschicker Armin Weber aus Köln.

Gute Laune herrschte auch bei den Betreibern der Straßencafés und Imbiss-Stände. Superwetter und Attraktionen auf vier Rädern ließen die Besucher schon Sonntagvormittag in die Stadt strömen. Dafür sorgten die Oldtimer-Freunde mit 200 historischen Wagen, 300 US-Cars und neuen Modellen. Die Musiker und Straßenkünstler taten den Rest, um mediterranes Flair in die Stadt zu zaubern - genau das Richtige nach dem langen, kalten Winter.