Warum lernt eine Schülerin der Oberstufe in ihrer Freizeit freiwillig eine neue Sprache? Ist sie in der Schule nicht ausgelastet? "Ich bin einfach sehr interessiert an Sprachen", sagt die Kaarsterin. Als sie mit ihrer Familie 2007 Urlaub in Istanbul machte, nimmt sie die türkische Sprache das erste Mal bewusst wahr. Wieder zurück in Deutschland, wurde sie auf einen Volkshochschulkurs aufmerksam: "Türkisch für Anfänger". Seither lernt sie fleißig Vokabeln, macht Sprechübungen und nimmt nun schon zum zweiten Mal an der internationalen Türkisch-Olympiade teil.

Ihr Neusser Lehrer Orhan Kaplan hat sie auf die Idee gebracht. Er ist für das Bildungszentrum Zirve in Neuss tätig - einem Mitglied des internationalen Vereins Bildungsakademie. Letzterer ist Ausrichter der internationalen Türkisch-Olympiade.

"Letztes Jahr habe ich etwas gesungen und mich sogar für das Finale in Berlin qualifiziert. Aber auf dem Weg dorthin bin ich krank geworden", erzählt die Schülerin rückblickend. Auch in diesem Jahr hat Lena Hörsken es bis ins Finale geschafft. In der Kategorie "Grundkenntnisse, Nicht-Muttersprachler" vertritt sie Deutschland von Montag an bis zum 10. Mai in Istanbul. 110 Länder beteiligen sich an dem Sprach-Wettbewerb.

Mit dem Sieg rechnet Lena Hörsken allerdings nicht: "Deutsch und Türkisch sind sehr unterschiedliche Sprachen. Ich denke, dass Mitbewerber in meiner Kategorie, die aus Ländern kommen, die der Türkei sprachlich näher sind, bessere Chancen haben", sagt sie.

Um überhaupt ins Finale zu kommen, musste sie sich gegen zahlreiche Bewerber aus ganz Deutschland durchsetzen. 40Fragen galt es schriftlich zu beantworten, hinzu kam eine mündliche Prüfung. Lena Hörsken war die beste, das beweist auch eine kleine Glastrophäe mit der Aufschrift "Temel Seviye Konusma Yazma. 1.si - "Grundkenntnisse Schreiben und Sprechen. 1. Platz".