Grevenbroich: Im Auftrag der Integration unterwegs

Der Integrations- und Bildungsverein sowie der Kurdische Kultur- und Bildungsverein sind nun Träger der freien Jugendhilfe.

Grevenbroich. Integration in eine fremde Gesellschaft gelingt oft über eine gemeinsame Sprache. Das haben auch der Integrations- und Bildungsverein sowie der Kurdische Kultur- und Bildungsverein in Grevenbroich erkannt.

Die beiden Organisationen haben sich mitunter die Vermittlung und Unterrichtung der deutschen Sprache auf die Fahnen geschrieben.

Wegen ihren Verdiensten in der Bildungs- und Jugendarbeit wurden die Vereine nun offiziell als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

"Insgesamt 17 Schülern konnten wir in der Vergangenheit eine Ausbildung oder ein Studium vermitteln", sagt Adnan Özden, Pädagogischer Mitarbeiter des Integrations- und Bildungsvereins, bei der Urkundenverleihung über die Erfolge seiner Organisation.

Der Verein bietet unter anderem regelmäßig Deutschkurse für Frauen an, gibt Schülern Nachhilfe und steht in engem Kontakt mit Schulen und Hochschulen, wie mit der Katholischen Fachhochschule.

Dort studiert David Clement interkulturelle Arbeit, der den Verein bei seiner Mission tatkräftig unterstützt. "Neben der Hausaufgabenhilfe, die ich betreue, biete ich regelmäßig interkulturelle Workshops für Jugendliche an, die bewusst nicht nur Religion zum Thema haben", sagt er.

Auch der Kurdische Kultur- und Bildungsverein braucht sich in Punkto Angebote nicht zu verstecken. Dessen Zweiter Vorsitzender, Ahmet Güler, sagt: "Im Vordergrund unseres Vereins stand ursprünglich der Gedanke, eine Vernetzung von kurdischen Bürgern aufzubauen, in der man sich austauschen kann."

Nach neun Jahren Vereinstätigkeit werden zum Beispiel Kurse in kurdischer Folklore für Jugendliche angeboten. Zudem gibt es auch eine Hausaufgabenbetreuung und Sprachkurse.

"Für Frauen über 18 Jahre bieten wir auch einen Integrationskurs in Zusammenarbeit mit der AWO an. Dort wird unter anderem die deutsche Sprache gelehrt, so dass die Teilnehmer den Test zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft leisten können", sagt Güler.

Auch ein Sprach- und Lesekurs speziell für Analphabeten ist im Kurs-Angebot zu finden.

Die Anerkennung beider Organisationen als Träger der freien Jugendhilfe bringt für die Vereine Rechte und Pflichten mit sich. "Sie haben jetzt die Möglichkeit, finanzielle Mittel von Stadt und Land zu beantragen", sagt die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Ursula Kwasny und ergänzt: "Auf der anderen Seite haben sie die Pflicht, mit der Stadt Angebote für die Jugendlichen zu entwickeln."

Der Erste Beigeordnete Michael Heesch lobt die Arbeit der beiden Vereine und deren Verdienst um die Integration ausländischer Mitbürger: "Für mich dürfen Parallelgesellschaften nicht sein."