Neuss: Grünes Licht für Rennbahn-Park
Die Umwandlung in einen Bürgerpark ist beschlossen. Für die Batteriestraße soll ein Verkehrskonzept erarbeitet werden.
Neuss. Süß war der Einstieg in die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause: Der nach altem Rezept gebackene Knappkuchen mit einem Hauch von Ingwer und Zimt lenkte aber nur kurz von der Tagesordnung ab, die es vorrangig anzupacken galt.
Rennbahn: Seit fünf Jahren will die Stadt das Rennbahn-Areal aufwerten. Nun hat der Stadtrat der Umwandlung zu einem Bürgerpark zugestimmt, der künftig Rennbahnpark heißen wird. Wie berichtet soll auf dem Gelände ein 1,5 Kilometer langer gewundener Pfad, der "Ring im Ring", für Jogger und Fußgänger entstehen, dazu ein Teich und Beachvolleyballfelder. Hügel sollen das Gelände auflockern und zur Hammer Landstraße hin abschirmen.
Die Kosten belaufen sich einschließlich des neuen Gebäudekomplexes (anstelle von Tribüne, Da Capo und Rennverein-Gebäude) im ersten Bauabschnitt auf etwa 5,3 Millionen Euro. Mit 17 Gegenstimmen und fünf Enthaltungen wurde auch dem Verkauf von Gewerbeflächen an der Stresemannstraße zur teilweisen Refinanzierung zugestimmt.
Die Kostenfrage steht offenkundig noch auf wackeligen Beinen: "Planerisch ist das zwar eine konstruktive Lösung, aber bei der Übernahme von Millionenbeträgen wird die SPD nicht mitziehen," machte Fraktionschef Reiner Breuer klar und deutete damit die zusätzlichen Kosten an, die durch die finanzielle Lage des Neusser Reiter- und Rennvereins auf die Stadt zukommen könnten.
Auch Roland Sperling (Linke) wunderte sich: "Die Refinanzierung war bis April ein wichtiges Thema. Aber jetzt bleiben am dicken Ende Millionen offen, die aus dem Haushalt finanziert werden sollen", fürchtet er. Batteriestraße: Auch der Bebauungsplan Batteriestraße (Cretschmarhalle) wurde auf den Weg gebracht. Dahinter stehen die visionären Ingenhoven-Pläne für die Umwandlung der Hafenmole am Hafenbecken 1.
Für Verwirrung sorgte zunächst der Einwurf von Roland Kehl (Grüne). Er beklagte, dass der Umbau der Cretschmarhallen das Aus für die Osttangente und U81 bedeuten würden. "Wir wollen die Stadt ans Wasser führen, haben aber keine Lösung für den Verkehr auf der Batteriestraße", warnte Kehl.
Bürgermeister Herbert Napp reagierte irritiert. "Leben wir plötzlich in einem anderen Land? Die Osttangente gibt es nicht mehr und die U 81 wird nicht kommen", ist sich Napp sicher. Auf Vorschlag des Stadtchefs einigten sich die Politiker letztlich darauf, ein Konzept zur Verkehrsführung auf der Batteriestraße zu erarbeiten. Es soll zur nächsten Sitzung des Planungsausschusses vorliegen.
Am Blankenwasser: Grünes Licht gab es im Rat auch für die Pläne der Macher von Monkey’s Island am Baggersee südöstlich der A46. Schon der Uedesheimer Bezirksausschuss hatte zuvor einstimmig votiert. Das Tribehouse und die Betreiber der ehemaligen Düsseldorfer Strandbar Monkey’s Island wollen eine Partylocation schaffen, die das Nord- und Südufer des Blankenwassers verbindet (die WZ berichtete).
Wie schon im Ausschuss befürworten SPD- und CDU-Mitglieder weitgehend die Pläne. Ingeborg Arndt (Grüne) äußerte Bedenken in Bezug auf die Schutzrechte und die Tierwelt am Baggersee. Die Grüne stimmten daher geschlossen gegen den Antrag.