Grevenbroich: Jugendliche sollen umziehen
Im Jugendhilfeausschuss sprach man unter anderem über die Jugendlichen in Neu-Elfgen.
Grevenbroich. Der Jugendhilfeausschuss beschloss am Montag die Aufstellung eines Jugendförderplans. Darin werden die bestehenden Einrichtungen, Angebote und Maßnahmen aufgelistet. Ferner soll der Jugendhilfeplan einen Überblick über die Geldmittel geben, die für Erhalt und Ausbau der Angebote bis 2014 nötig sind.
Zwar ist die Stadt gesetzlich zum Erstellen eines Jugendförderplans verpflichtet, das personell stark unterbesetzte Jugendamt sieht in der Aufgabe jedoch auch die Chance für eine Bestandsaufnahme.
Defizite dürften sich besonders bei der Jugendsozialarbeit zeigen, vermutet Jugenddezernent Michael Heesch. Gerade dort herrsche aber dringender Handlungsbedarf, so der Dezernent: "Statt Schäden zu beheben, müssen wir präventiv arbeiten."
Die umfangreiche Themenliste des Jugendförderplans umfasst unter anderem erzieherischer Jugendschutz, Förderung von Benachteiligten bei der Stellensuche und mobile Jugendarbeit, für die ab Mai eine neue Stelle im Jugendamt eingerichtet wird.
Die Behörde habe sich bewusst für die kleinteilige Auflistung entschieden, erklärt Christa Schmitz Kahmen, Fachbereichsleiterin Jugend: "Wir wollen wissen, was wir haben, und wo noch Bedarf besteht."
Weiter beschlossen die Politiker die Aufstockung des Jugendrats auf drei Mitglieder. Der Jugendrat vertritt die Interessen der Jugendlichen in der Politik, die Wahl steht in diesem Sommer an. Gewählt wird in den weiterführenden Schulen, in Jugendheimen und in Jugendverbänden, an die Urnen dürften alle zwölf- bis 18-Jährigen aus Grevenbroich. Kandidaten im Alter von 15 bis 18 Jahren werden noch gesucht. Der Jugendrat bleibt zwei Jahre lang im Amt.
1995 richtete die Stadt ein erstes Kinder- und Jugendparlament ein, von 2000 bis 2005 gab es einen getrennten Kinder- und Jugendrat. 2005 wurde der Jugendrat mit nur einer Person besetzt, das Amt übernahm Daniel Rinkert. In der kommenden Wahlperiode wird der Jugendrat erstmals mit drei Personen besetzt.
Ferner stand die Einrichtung eines "Jugendtreffpunktes" Neu-Elfgen auf der Tagesordnung. Der Jugendtreffpunkt auf dem Neu-Elfgener Kirmesplatz soll als Alternative für den bisherigen "wilden" Treff von jugendlichen Rollerfahrern an der Grünanlage Ecke Deutsch-Ritter-Allee/An St. Georg dienen.
Anwohner hatten sich wiederholt über Lärmbelästigung und gefährliche Fahrmanöver der Jugendlichen beschwert, Politik, Verwaltung und Polizei bemühten sich vergeblich um eine Lösung.
Der Jugendtreffpunkt wird mit drei Bänken und zwei Papierkörben ausgestattet, Kosten: 4500 Euro. Michael Heesch sieht die Einrichtung als Testlauf: "Hoffen wir, dass die Konflikte mit den Anwohnern jetzt entschärft sind. Wenn es klappt, können wir über einen Ausbau nachdenken."