Kaarst: Neues Haus für Schüler
Die Kaarster Nepal-Initiative hat ein neues Projekt gestartet. Im Mai sollen die ersten Kinder in ein ehemaliges Hotel einziehen.
Kaarst. "Große Herzlichkeit und große Freundlichkeit sind mir begegnet", berichtet Thomas Bujack begeistert von seiner Reise durch eines der ärmsten Länder der Welt: Drei Wochen hat er Reiner Strauss, Vorsitzender der Kaarster Nepal-Initiative (KNI), durch den Staat in Südasien, zwischen China und Indien (siehe Grafik), begleitet.
Die Reise führte von der Hauptstadt Katmandu zur zweitgrößten Stadt des Landes Pokhara. "Dort ist es uns gelungen, ein neues Projekt erfolgreich abzuschließen", sagt Strauss. Denn der gemeinnützige Verein, der unterschiedliche Projekte in Nepal unterstützt, setzt sich vor allem für die Hilfe zur Selbsthilfe ein.
Kaarster übernehmen Patenschaften für junge Nepalesen, um ihnen bessere Lebensperspektiven zu bieten. "Und da gilt Bildung als Grundvoraussetzung", sagt der 66-Jährige. Da aber in Nepal viele Kinder keine Möglichkeit haben zur Schule zu gehen, weil die Wegstrecke zu weit ist und die Eltern für die Schulunterkunft kein Geld haben, hat die Kaarster Nepal-Initiative nun ein Haus in Pokhara angemietet.
"Es ist ein ehemaliges Hotel mit 15 Zimmern und bietet im Idealfall Platz für bis zu 70 Kinder. Im Mai sollen die ersten einziehen. Für unsere Anforderungen ist das Gebäude ideal", erläutert der KNI-Vorsitzende. Der Mietvertrag wurde mit der Option auf eine Verlängerung auf fünf Jahre abgeschlossen.
Das Haus soll von Deepak Gorung geleitet werden. Der 25-Jährige hat vor kurzem das Examen für das Lehramt bestanden. "Er hat selbst viele Jahre in einem Projekt-Haus der KNI gelebt und weiß so um die Schwierigkeiten seiner Schützlinge", erläutert Strauss. Deepak Gorung stehen fünf weitere Mitarbeiter zur Seite.
"Im Grunde ist das Haus wie ein Internat, nur die Schule fehlt. Die Kinder leben in dem so genannten Boarding House, gehen aber außerhalb zur Schule", erklärt Strauss. Finanziert wird das neue KNI-Projekt über Spenden. Die sechs bis etwa 20-jährigen Jungen und Mädchen werden über Patenschaften von Kaarstern unterstützt.
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: "Auch wenn die Ausstattung hervorragend ist, fehlen noch Betten, Matratzen und Decken. Etwa 4000 Euro sind nötig", sagt Strauss. Er freut sich darüber, dass die Kaarster Nikolai-Thiel-Stiftung zugesagt hat, die laufenden Betriebskosten des Hauses für die nächsten fünf Jahre zu übernehmen.