Grevenbroicher Rettungswache: Gerade eröffnet, bald wieder zu?

Nach dem Brand im April ist die Wache für 177 000 Euro renoviert worden. Am Dienstag wurde sie übergeben. Doch sie ist zu klein.

Grevenbroich. Die Wände sind in einem hellen Elfenbeinton gestrichen. Der Linoleumboden glänzt hellblau und die vielen Lampen lassen die Rettungswache Grevenbroich auch bei Regenwetter im Inneren taghell erscheinen.

Am Dienstag konnte Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke die Rettungswache wieder an den Kreisverband Grevenbroich im Deutschen Roten Kreuz übergeben. Offiziell zumindest - denn auch in der Renovierungszeit lief der Betrieb.

Das DRK ist Betreiber der für die Stadt Grevenbroich und Teilen von Rommerskirchen zuständigen Rettungswache. Träger und Geldgeber ist der Rhein-Kreis Neuss. 6500 Einsätze werden von der 230-Quadratmeter-Wache pro Jahr gefahren.

Ein Brand hatte im April erheblichen Schaden verursacht. 177 000 Euro hat die Renovierung gekostet; davon rund 127 000 Euro für Verkabelungen, Bodenbeläge und Beleuchtungen) und etwa 50 000 Euro für das Mobiliar, medizinische Geräte, Computer, Funk- und Telefon. Den größten Teil der Renovierung zahlt die Versicherung.

"Vieles wurde bei der Renovierung verbessert. Vor allem die Sozialräume. Toll ist, dass es hier jetzt endlich richtig hell drin ist und genügend Lampen installiert wurden. Doch an der räumlichen Situation können wir eben nichts ändern", sagt Petrauschke. Mitarbeiter der Wache klagen über die Enge und die weiten Wege von den Ruheräumen zu den Einsatzfahrzeugen.

"Wenn Mitarbeiter das sagen, schrillen bei uns die Alarmglocken", sagt Bürgermeister Axel Prümm. Er ist zugleich Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes. Im Gespräch mit der WZ sagt er, dass man über "eine Verlegung der Rettungswache in ein neues Gebäude nachdenkt". Petrauschke ergänzt: "Wir sind da deutlicher in den Gesprächen, als wir es offenlegen können."

Die Wache ist in einem Gebäude des Kreiskrankenhaus’ Grevenbroich untergebracht, das nebenan liegt. "Sollte das DRK ausziehen, würden wir das Gebäude nutzen. Die Renovierung war also nicht umsonst", sagt Harald Schmitz, Verwaltungsdirektor des Krankenhauses.

Ursel Meis, Vorsitzende des Feuerwehr-Kreistagsausschusses, nannte die Nähe zum Krankenhaus "einen Vorteil, der sehr viele Nachteile der Wache aufwiegt". So müsse der Notarzt bei Einsatzen nicht erst von einem entfernt liegenden Krankenhaus abgeholt werden. "Das spart Kosten ein."