Ausstellung in Büttgen: Von der zweiten in die dritte Dimension
Brigitte Dams und Manfred Gliedt zeigen ihre Arbeiten in der Städtischen Galerie.
Büttgen. Für 12 Uhr hatte die Stadt Kaarst zur Eröffnung einer neuen Ausstellung in ihre Galerie im Rathaus Büttgen eingeladen. So waren die Vernissagen auch schon für 11Uhr terminiert. "Wir experimentieren ein bisschen mit der Zeit", erläuterte die Kulturausschussvorsitzende Dagmar Treger. Die Kulturfreunde in Rat und Verwaltung suchen noch nach der optimalen publikumswirksamen Inszenierung ihrer Vernissagen.
Ein kleines Experiment ist auch die Ausstellung für die beteiligten Künstler Brigitte Dams und Manfred Gliedt. Beide wussten zunächst nicht, dass sie gemeinsam ihre Arbeiten präsentieren sollten. Auf den ersten Blick mag daher eine Gemeinsamkeit der von beiden gezeigten Arbeiten nicht erkennbar zu sein.
Manfred Gliedt aus Oberhausen zeigt über 100 Zeichnungen aus einem stets weitergesponnenen Bildertagebuch von mehreren 1000 Exponaten. Seine Kreativität ist für ihn wie eine Reise auf dem Papier, die endlos scheint und ihn mit jedem Bild woanders hinführt. "Seine Figuren sind im Bild freigestellt, während sie seltsame Handlungen ausführen", erläuterte die Kunsthistorikerin Magdalena Holzhey.
Inspiriert wird Gliedt in seinem Wirken von Alltagsbeobachtungen wie durch innere Gefühle und Zustände. Seinen kleinformatigen Zeichnungen fügt er manchmal Wortketten oder Buchstaben hinzu, auf Titel der einzelnen Motive verzichtet er.
Die Zeichnung - und hier kommt die erste Gemeinsamkeit der beiden Künstler zum Vorschein - ist auch die Basis der Arbeit von Brigitte Dams. Die Düsseldorferin setzt sich zunächst in Collagen mit Konturen und Umrissen von Gegenständen auseinander. "Diese linearen Gebilde überträgt sie in die dritte Dimension", so Magdalena Holzhey.
Ein geflochtener Teppich aus Feuerwehrschläuchen gab den Ausschlag, einige ihrer Arbeiten in der städtischen Galerie auszustellen. Bei der Vernissage liebäugelte Stadtbrandmeister Heribert Palmen bereits mit dem Kunstwerk. Darüber hinaus nutzt Dams auch Fahrradschläuche, Klebeband und Pappe. Ihre Installationen lassen Assoziationen zu Fenstern oder Absperrungen zu.
Die einfachen Materialien und die Absicht, existenzielle Situationen in ihren Werken darzustellen, bringen die Künstler Brigitte Dams und Manfred Gliedt ebenfalls zueinander.
Ihre Gemeinschaftsausstellung "Feuerwehrschläuche und eine Reise auf dem Papier" ist bis zum 19. November in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen zu den Öffnungszeiten der Verwaltung sowie samstags von 9 bis 12 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen.