Neujahrsempfang der Grünen in Neuss Grüne schauen mit Gelassenheit auf den Wahltag
<irglyphscale style="font-stretch 97%;">Rhein-Kreis/Neuss</irglyphscale> · Das Jahr 2025 soll ein Jahr der Demokratie, des Klima- und auch des Umweltschutzes werden. Das war eine Botschaft vom Neujahrsempfang der Partei. Die wurde auch auf eine andere Rolle Deutschlands in der Außenpolitik eingeschworen.
Vier Wochen vor den Bundestagswahlen stehen die Grünen in den Umfragen bei 12 bis 13 Prozent. Das ist nicht viel. Trotzdem herrschte auf dem Neujahrsempfang am Samstag im Foyer des Rheinischen Landestheaters große Gelassenheit. Es gab sogar Lob für Politiker anderer Parteien. Nur CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wurde scharf attackiert.
Nicht alle, die eingeladen waren, waren auch gekommen. Felix Banaczak, der neue Bundesvorsitzende, hatte in Berlin zu tun, schickte aber immerhin eine Grußbotschaft. Erhard Demmer, „Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen“ in Neuss, begrüßte Gäste auch aus anderen Parteien, den Kirchen, Vereinen und Institutionen.
Die Bundestagsabgeordnete Sara Nanni aus Düsseldorf, die für den verhinderten Bundesvorsitzenden einsprang, redete ihrer Partei ins Gewissen. Ihr liege die Sicherheit des Landes sehr am Herzen, sagte Nanni, die von einer Reise nach Litauen im September 2024 eine eindeutige Erwartungshaltung der Balten mit nach Deutschland nahm: „Falls Trump gewählt wird, schauen alle auf Deutschland.“ Was sie beklagte: „Wir sehen weiterhin nicht, welche Verantwortung wir haben, das ist gefährlich. Die Russen achten sehr genau darauf, wie schwach wir sind“, sagte Nanni. Sie lobte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und nannte Boris Pistorius von der SPD einen „fähigen Verteidigungsminister“. Was sie bestürzend fände: Wenn Friedrich Merz die parlamentarische Brandmauer zur AfD einreißen würde. Nanni hatte auch Aufmunterndes zu berichten: „Nach dem Ampel-Aus haben wir mehr als 30.000 Neumitglieder aufgenommen.“
Katharina Janetta aus Rommerskirchen ist die Bundestagskandidatin für die Grünen im Wahlkreis Neuss I. Sie forderte mehr Achtung und Anerkennung für Menschen mit Migrationshintergrund und stellte auf in Sachen Klimaschutz- und Umweltpolitik eine klare Diagnose: „Unserer Natur geht es schlecht.“
Dirk Schimanski will im Herbst Landrat werden. In dieser Funktion mahnte er Sparanstrengungen auf Kreisebene an. Der Haushalt müsse genau durchforstet werden. Mit Blick auf die Bundesebene warnte er vor „Anträgen mit der AfD als Steigbügelhalter“. Reißerische Forderungen in Trump´scher Manier nannte er „niveaulos und hetzerisch“. In diesem Punkt lobte der Kreistagsabgeordnete Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ausdrücklich: „Der zerlegt AfD-Forderungen scharfzüngig.“
Die Grünen möchte 2025 zu einem Jahr der Demokratie, des Klima- und des Naturschutzes machen. Und sie hatten auch diesmal wieder Akteure eingeladen, die an zwölf Ständen ihre Arbeit vorstellten, wie etwa Terre des Hommes.